Eisenstadt/Wien - Jene Landwirte, die heuer ungewollt gentechnisch verunreinigtes Mais-Saatgut angebaut und ihre Kulturen dann eingeackert haben, wurden bisher nicht entschädigt. Das teilte Agrar-LR Paul Rittsteuer (V) am Donnerstag in der Fragestunde des Burgenländischen Landtages mit. Das dazu notwendige Budgetüberschreitungsgesetz wird erst heute, Donnerstag, im Nationalrat beschlossen. Die betroffenen Landwirte sollen 23.000 Schilling (1.671 Euro) erhalten. LR Rittsteuer tritt ebenso wie Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer (V) für Toleranzgrenzen bei gentechnisch verunreinigtem Saatgut ein. Für die konventionelle Landwirtschaft ist ein Grenzwert von 0,5 Prozent geplant, für die Biolandwirtschaft ein Grenzwert von 0,1 Prozent. "Ohne Schwellenwerte werden wir nicht auskommen", meinte der Agrarreferent vor dem Landtag. Im Burgenland haben 20 Landwirte insgesamt 75 Hektar Gen-Mais-Fläche angemeldet und eine Entschädigung beantragt. Auch Bauern gegen Grenzwert-Verordnung Greenpeace hat heute, Donnerstag, nach eigenen Angaben Molterer eine Stellungnahme zur Saatgut-Gentechnik-Verordnung übermittelt. Die Umweltschutzorganisation kritisierte vor allem, dass für Gentech-Verunreinigungen in konventionellem Saatgut ein Toleranzwert von 0,5 Prozent gelten soll. "Der Toleranzwert wurde offensichtlich nach dem Prinzip 'so viel wie möglich' festgelegt", so Thomas Fertl von Greenpeace. "Dieser Ansatz ist völlig inakzeptabel. Österreichs Konsumenten und auch die Bauern wollen möglichst niedrige Grenzwerte." (APA)