Wien - Das Jahr 2001 sei für Eybl International "wahrscheinlich das schwierigste seit 20 Jahren". Rudolf Pauli, Vorstandschef des börsennotierten Automobilzulieferers, wollte die schlechte Geschäftsentwicklung bei der Präsentation des Drittquartal-Berichts nicht beschönigen. Nach einem Gewinneinbruch im Vorjahr rutscht Eybl International heuer deutlich in die Verlustzone. Pauli kündigte an, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) im Gesamtjahr werde ein Minus von bis zu zwölf Millionen Euro (rund 165 Mio. S) ausweisen.

Der Einbruch sei vor allem auf die Folgen des 11. September zurückzuführen. Die Turbulenzen am rumänischen Standort Deta - dort werden Lenkräder mit Leder bezogen und Ledersitzbezüge gefertigt - habe man im Griff, es sei nicht daran gedacht, an einen anderen Standort zu gehen. Für die Tschechen und Slowaken sieht es weniger gut aus. Der tschechische Standort werde überhaupt dicht gemacht, sagt Pauli, und von den beiden slowakischen bleibe nur mehr jener in Puchov übrig. Das Werk in Brasilien schreibt wegen der Währungsschwäche des Real weiterhin hohe Verluste.

Erhebliche Einschnitte bis Jahresende kündigte Pauli deshalb bei den Beschäftigten an. So wird der Mitarbeiterstand in Deta von 2408 im Juni auf 1500 Ende 2001 reduziert, in Österreich verlieren im laufenden Jahr von insgesamt 820 Personen 50 ihren Job. Per Ende September beschäftigte der Konzern 4659 Mitarbeiter, bis Jahresende sollen weltweit 650 Stellen abgebaut werden.

Gerüchte, wonach Eybl wegen diverser Lieferprobleme im Airbag-Bereich seitens des auf Autosicherheitssysteme spezialisierten deutschen Unternehmens TRW finanzielle Forderungen erwachen könnten, wies Pauli zurück: "Wenn überhaupt, dann läuft's umgekehrt." (stock, Der Standard, Printausgabe, 23.11.01)