Tokio - Nintendo hat ungeachtet der weltweiten Konjunkturflaute zweistellige Zuwächse bei Gewinn und Umsatz erzielt. Der japanische Spiele- und Konsolenhersteller Nintendo gab am Mittwoch für das vergangene fiskalische Halbjahr (bis 30. September) einen Gewinnsprung von 13 Prozent bekannt. Von der am vergangenen Sonntag in Nordamerika eingeführten Konsole "GameCube" habe das Unternehmen inzwischen 700.000 Stück verkauft. Mit dem Gerät verteidigt sich der Spielekonzern gegen den Herausforderer Microsoft, der als Neuling in dem weltweit 20 Mrd. Dollar schweren Konsolen-Geschäft erst vergangene Woche erstmals seine "Xbox" in den USA auf den Markt gebracht hatte. Der Nettogewinn stieg nach Angaben des Unternehmens von 30 auf 34,3 Mrd. Yen (316 Mill. Euro/4,35 Mrd. S) in den vergangenen sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz erhöhte sich um 18 Prozent auf 225,7 Milliarden Yen. Als einen der Hauptgründe für die gute Geschäftsentwicklung führt das Unternehmen die gesunkenen Herstellerkosten an. Absatzprognosen erhöht Nintendo habe vor allem von den fallenden Preisen für Chips und Flachbildschirme profitiert, die der Hersteller für die Produktion seiner Spielekonsolen nutzt. Bis Jahresende will Nintendo auf Grund der großen Nachfrage jetzt 200.000 mehr GameCubes als ursprünglich geplant in Nordamerika ausliefern. Für 2001 will der Hersteller damit 1,3 Millionen statt der geplanten 1,1 Millionen Konsolen unter die Fans bringen. "Game-Cube"-Europa-Start im Frühjahr In Europa soll der "GameCube" im April kommenden Jahres verfügbar sein. In den USA ist das Gerät mit einem Preis von 199 US-Dollar (226 Euro/443 DM) rund 100 Dollar günstiger als Microsofts "Xbox" sowie die "Playstation 2" des Marktführers Sony. Anders als die Konkurrenten, die mit ihren Konsolen ältere Spieler und junge Erwachsene ansprechen, will Nintendo neben dem populären Taschengerät "Game Boy Advance" mit der "GameCube"-Konsole die große Zielgruppe der jungen Fans gewinnen. (APA/dpa)