Entwicklungsländer könnten nach einer UN-Studie vom Internet eher profitieren als von früheren technischen Revolutionen. Geschäftschancen lägen im Tourismus, Online-Handel und Teleservice, heißt es in einem Bericht der Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD). Der vor dem 11. September abgeschlossene Bericht wurde am Dienstag in 13 Städten, darunter Berlin, vorgestellt. Eine Milliarde Internet-Nutzer im Jahr 2004 Die Studie geht davon aus, dass es im Jahr 2004 eine Milliarde Internet-Nutzer geben wird. "Die starke Ausbreitung von Internet-Cafes und Mobiltelefonen in Gegenden von Entwicklungsländern, wo es kein festes Telefonnetz gibt, oft nicht einmal eine regelmäßige Stromversorgung, weist auf die bedeutende Rolle hin, die E-Business als Katalysator für die Wirtschaftsentwicklung spielen kann." Zu den Erfolgsgeschichten zählt ein Online-Geschenkservice in Äthiopien. EthioGift sei ein einzigartiges Modell, bei dem unter anderem ein garantiert 35 Kilogramm schweres Schaf für das Familienfest geordert werden kann. In Bangladesch wiederum überträgt Technosoft Transcription auf Band gesprochene Patientenakten für Ärzte in den USA. Klienten schicken ihre Tonbandaufnahmen zu einem Server in den Staaten. TechnoSoft lädt sie herunter und verspricht, sie innerhalb von 24 Stunden zurückzuschicken. Das Unternehmen hofft in diesem Jahr auf einen Umsatz von 200.000 Dollar (227.454 Euro/3,13 Mill. S). Bangladesh erwartet bis 2008 in diesem Sektor einen jährlichen Umsatz von 300 Mill. Dollar. Wichtigste E-Business-Branche in den Entwicklungsländern sei der Tourismus. Die Fähigkeit, den internationalen Tourismusmarkt zu erschließen, sei jedoch vorläufig noch sehr begrenzt, weil es ihnen an Computer- und Internetkapazität und Einrichtungen für den Kreditzahlungsverkehr fehle. Der viel versprechende chinesische Markt für E-Business sei durch den WTO-Beitritt des Landes weiter angekurbelt worden. (APA)