Wien - Den 100. Geburtstag des Palais Dorotheum feiert das Wiener Auktionshaus mit einer Serie von Jubiläumsauktionen, die in der Auktionswoche vom 26. bis 30. November konzentriert wurden. Bei der Klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst am 27. November dominieren Werke von Albin Egger-Lienz, Carl Moll, Henri Michaus oder Josef Dobrowsky. Einen Höhepunkt und das Umschlagsmotiv des Katalogs bildet hier Alfons Waldes "Almen im Schnee" (Schätzpreis 700.000 - 900-.000 S). Bei der zeitgenössischen Kunst gilt ein besonderes Interesse Maria Lassnigs "Stilleben mit Apfelsäge" (260.000 - 350.000 S) oder Dennis Oppenheims Installation einer Polyesterharzkuh im Musikgatter "Badly tuned cow", 1989 (650.000 - 750.000 S) ebenso wie Arbeiten von Franz West, Erwin Wurm, Peter Kogler, Walter Pichler, Hermann Nitsch, Christian Ludwig Attersee, Adolf Frohner, Hans Staudacher oder Otto Mühl. Spitzenlose bei der Auktion am 29. November mit Malerei des 19. Jahrhunderts sind Otto von Thorens "Sonntag im Tiergarten Bois de Vincennes" (600.000 - 900.000 Schilling Schätzpreis), Franz von Defreggers "Zitherspieler" (900.000 - 1,2 Mio S) oder Friedrich Gauermanns "Hirtenrast in der Ruine" (600.000 - 800.000 S). Österreichische Kunst ist hier weiters mit Werken von Marie Egner, Olga-Wisinger-Florian, Jakob Emil Schindler, Thomas Ender oder Johann Manza vertreten. Internationale Höhepunkte bilden ein ganzfiguriges Damenporträt des russischen Realisten Ilja Repin (400.000 - 700.000 S) und Alexander Köster mit einem Entenbild "Dem Ufer zu" (800.000 - 1,2 Mio S). Jugendstilobjekte stehen am 30. November auf dem Programm. So ein seltener Paravant von Josef Hoffmann in Zusammenarbeit mit Carl Otto Szeschka aus der Wiener Werkstätte (150.000 - 200.000 S. Eine Stehlampe von Otto Prutscher (250.000 - 350.000 S) neben Wiener Keramiken und einem weiten Angebot an böhmischen und französischen Glas (Lötz Witwe, Gallé und Daum). Den Auftakt der Auktionswoche bilden am 26. November bäuerliche Möbel aus dem Alpen- und Voralpengebiet, am 28. November folgt Historischen Silber. Mit der Eröffnung des neuen repräsentativen Gebäudes am 12. November 1901 durch Kaiser Franz Joseph I. das anstelle des ehemaligen barocken Dorotheerklosters errichtet worden war, waren die Voraussetzungen gegeben, dass sich aus dem 1707 gegründeten Wiener Frag- und Versatzamt ein international bedeutendes Auktionshaus entwickeln konnte. (APA)