Telekom
Proteste gegen Jobabbau bei der Alcatel
3.000 Mitarbeiter demonstrieren in Stuttgart, auch Proteste in Italien, Spanien und Frankreich
Zahlreiche Beschäftigte des Telekommunikationskonzerns Alcatel
haben am Dienstag in Stuttgart gegen den
geplanten Arbeitsplatzabbau demonstriert. Nach Betriebsratsangaben machten 2.500 bis 3.000 Mitarbeiter ihrem Ärger auf den Vorstand Luft.
Fast jeder 10. der heute 9.000 Jobs bei Alcatel SEL soll im kommenden Jahr gestrichen werden. Zeitgleich demonstrierten nach Angaben der IG
Metall Alcatel-Beschäftigte in Berlin, in Italien, Spanien und Frankreich. In Europa will der französische Konzern 10.000 Stellen streichen. Der
Betriebsratsvorsitzende Alois Süss nannte die Demonstration am Standort Stuttgart die größte, die er seit Jahren erlebt habe.
Befürchtung
Sprecher der IG Metall äußerten die Befürchtung, dass der in der vergangenen Woche angekündigte Wegfall von 800 bis 850 Stellen in Stuttgart,
Berlin und im bayerischen Gunzenhausen nur der Anfang sei. Ein "Nachschlag" im 2. Halbjahr sei nicht auszuschließen. Empört zeigte sich Süss
vor den Mitarbeitern darüber, dass die deutsche Alcatel trotz eines erfolgreichen Geschäftsjahres auf Vorrat Arbeitsplätze abbauen solle. "Wir
fordern unseren Vorstandsvorsitzenden Andreas Bernhardt auf, in Paris für die Arbeitsplätze zu kämpfen", sagte Süss. Der 2. Bevollmächtigte
der IG Metall, Hans Baur, nannten die deutschen Vorstände Erfüllungsgehilfen der Zentrale in Paris.
Ein Drittel weniger
Der Acatel-Konzern hat angekündigt, ein Drittel der mehr als 100.000 Arbeitsplätze weltweit zu streichen. In Deutschland wolle man mit dem
geplanten Personalabbau den gedämpften Erwartungen der Telekommunikationsbranche für die nächsten Jahre frühzeitig Rechnung tragen,
hatte Bernhardt angekündigt.(APA/dpa)