Der VW-Konzern wird seinen Einkauf im Volumen von 50 Mrd. Euro (688 Mrd. S) schon bald fast komplett über einen eigenen Internet-Marktplatz abwickeln. Bereits jetzt sei ein Anteil von 80 Prozent erreicht worden, sagte der für Einkauf zuständige VW-Vorstand Francisco Javier Garcia Sanz am Dienstag in Wolfsburg. Die im Frühsommer 2000 eingerichtete so genannte B2B-Plattform habe durch Einsparungen bei Prozess-, Logistik- und Materialkosten schon jetzt die Investitionen in "zweistelliger Euro-Millionenhöhe" eingespielt. Über den Umfang der künftig angepeilten Einsparungen sagte Garcia nichts. Es werde aber ein "substanzieller Beitrag" sein, betonte der für Strategie und Organisation zuständige Vorstand Jens Neumann. Nach Angaben von Garcia nutzten bereits 5.500 Lieferanten einzelne Segmente des privaten Marktplatzes. Bestellungen würden nicht mehr per Fax oder Telefon übermittelt, sondern gelangten elektronisch direkt in das Warensystem des Lieferanten. Zudem könnten die Lieferanten bis zu 26 Wochen im Voraus planen, manche Konzern-Planungen könnten bis zu 24 Monate im Voraus eingesehen werden. Garcia verteidigte die Einrichtung eines eigenen Marktplatzes. "Wenn es gilt, interne Prozesse zu verbessern, kann dies mit einer eigenen Plattform schneller und besser realisiert werden. Die Lösung von der Stange sitzt nicht jedem 100-prozentig", sagte er mit Blick auf die von mehreren Autoherstellern eingerichtete Plattform "Covisint". VW werde mit dem internationalen Zuliefermarktplatz "SupplyOn" zusammenarbeiten. Dabei gehe es vor allem um die Entwicklung gemeinsamer Standards, nicht aber um gegenseitige Beteiligungen. (APA)