Zeit
Beim Zahnarzt wurde schon vor 8.000 Jahren gebohrt
Bohr-Technik bereits vor der Schmuckherstellung bekannt
Stuttgart - Zahnschmerzen sind nach Erkenntnissen von
US-Archäologen bereits vor 8.000 Jahren fachmännisch behandelt
worden. Die Wissenschafter fanden in Pakistan Menschenzähne mit
gebohrten Löchern, wie das Magazin "Bild der Wissenschaft" in seiner
Dezemberausgabe berichtet.
Andrea Cucina und Kollegen von der Universität von
Missouri-Columbia entdeckten diese Indizien für "therapeutisches
Bohren" in der Ausgrabungsstätte Mehrgarh, die laut Experten als der
bisher früheste definitive Beweis für eine permanente Siedlung
angesehen wird.
Die Löcher sind nach Ansicht der Forscher vorsätzlich in die Zähne
gebohrt worden, da sie sehr genau begrenzt seien und konzentrische
Bohr-Rillen aufwiesen. Diese Technik sei bereits von der
Schmuckherstellung bekannt. Die Forscher schließen jedoch aus, dass
die Zähne angebohrt wurden, um aus ihnen Ketten zu machen. Denn die
behandelten Zähne steckten noch in einem Kieferknochen. Mögliche
Füllungen haben sich den Wissenschaftern zufolge nicht erhalten.
Cucina nimmt an, dass die Löcher mit Pflanzenmaterial gefüllt wurden.
Unklar ist bisher, wie die Patienten für die Eingriffe betäubt
wurden. (APA)