Der österreichische Telekomsoftware-Entwickler und
Gratis-Internet-SMS-Anbieter
ucp
hat mit seiner Internetseite
"sms.at"
die Gewinnzone erreicht. Wie das Unternehmen am Dienstag
mitteilte, hat die Plattform, an der rund zwölf Mitarbeiter arbeiten,
in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 53,9 Millionen Schilling
(3,92 Millionen Euro) Umsatz erwirtschaftet. Der Gewinn vor Steuer betrug
dabei bis September 3,7 Millionen Schilling. "Damit ist sms.at eine der wenigen
deutschsprachigen Internetplattformen im deutschsprachigen Raum, die
Gewinne schreiben", sagte ucp-Chef Thomas Lutz am Dienstag zur APA.
Klingeltöne beliebt - Bannerwerbung weniger
Stark gestiegen ist vor allem das Geschäft mit Klingeltönen und
Logos, mit denen über sms.at bereits 10,9 Millionen Schilling hereinkommen. Den
Großteil der Umsätze erwirtschaftet sms.at mit Werbeeinnahmen.
Zusammen mit kostenpflichtigen Internetangeboten, die ucp Ende
September gestartet hat, kommen aus diesem Bereich etwa 43 Millionen Schilling.
Die Werbeeinnahmen lägen allerdings "drastisch" unter den
Erwartungen. "Bannerwerbung hat sich fast in Luft aufgelöst. Wir sind
heilfroh, dass wir nicht von einem reinen Werbefinanzmodell
ausgegangen sind", sagte Lutz. Im nächsten Jahr soll der Werbebereich
vor allem auf SMS-Werbung dennoch wieder verstärkt anziehen.
Wünsche
Insgesamt will ucp im heurigen Jahr ihren Umsatz von weniger als
vier Millionen Euro (55,0 Millionen Schilling) auf 12 bis 13 Millionen Euro steigern.
2002 soll sich der Umsatz auf 25 bis 30 Mill. Euro noch einmal mehr
als verdoppeln. Ab dem zweiten Quartal will ucp auch als Gruppe
Cash-Flow-positiv wirtschaften. Der Break-Even werde allerdings nicht
vor 2003 erreicht werden, betonte Lutz.
Weiter Erfolge erwartet
Neben sms.at soll auch der Bereich "Softwarelösungen für
Firmenkunden und Netzbetreiber" ucp im heurigen Jahr bereits Gewinne
bringen. In den vergangenen Monaten hat das Unternehmen mit diesen
Anwendungen auch den osteuropäischen Markt erobert. In Betrieb sind
ucp-Lösungen bereits in Kroatien, in Ungarn und Tschechien. Zwei
weiter Märkte stünden kurz vor dem Launch, sagte Lutz.
Internationale Engagement zurückgenommen
Zurückgefahren habe ucp sein internationales Engagement hingegen
im Gratis-SMS-Bereich. Der Standort in Barcelona (Spanien) wurde Ende
Oktober geschlossen, das Büro in Amman (Jordanien) wird gerade
verkauft. "Dort ist es uns nicht gelungen, die kritische Größe zu
erreichen", resümierte der Vorstand. Damit ist ucp mit seiner
Internet-SMS-Seiten uboot.com in Deutschland, Großbritannien,
Österreich und der Schweiz vertreten.
Veränderungen in der Eigentümerstruktur wahrscheinlich
Künftige Partnerschaften im Portalbereich schließt Lutz nicht aus.
Auch eine Veränderung in der Eigentümerstruktur in den nächsten
Jahren bezeichnete der ucp-Chef als wahrscheinlich. Gespräche mit
potenziellen Eigentümern würden bereits geführt. "Wir werden aber
erst 2003 darüber nachdenken, wie die zukünftige Entwicklung aussehen
wird", sagte Lutz. Derzeit sind unter anderem die Deutsche
Telekom-Mobilfunktochter T-Mobile mit 47,6 Prozent und der
Risikokapitalgeber march.fifteen mit 10,6 Prozent an der ucp AG
beteiligt. (APA)