Jerusalem - Zum Beginn der Nahost-Mission einer hochrangigen EU-Delegation hat EU-Kommissionspräsident Romano Prodi sein Interesse für eine umfassende Friedenslösung bekräftigt. "Wir sind hier, um für beide Seiten über den Frieden zu verhandeln", erklärte Prodi am Sonntag unmittelbar nach einem gemeinsamen Besuch der EU-Delegierten im Holocaust-Museum und beim Grab des 1995 ermordeten israelischen Premiers Yitzhak Rabin in Jerusalem. "Wir stehen dem Volk Israels nahe", erklärte der EU-Kommissionspräsident und führte fort: "Wir sind überzeugt, dass man alles Menschenmögliche tun muss, um den Frieden zu erlangen. Diese Probleme (hier) bedeuten eine Tragödie für alle, nicht nur für ein einziges Volk." Gemeinsam mit dem derzeitigen Ratsvorsitzenden der EU, dem Belgier Guy Verhofstadt, legte Prodi am Holocaust-Mahnmal einen Kranz nieder. Danach stattete er dem Grab von Rabin am Herzl-Berg einen Besuch ab. Auch der außenpolitische Koordinator der EU, Javier Solana, nahm daran teil. Er zeigte sich überzeugt, dass es "sehr wichtig ist, nicht nur die politischen Führer zu sehen - Man muss auch die Geschichte, all die leidenden Männer und Frauen, berücksichtigen, um eine Friedenslösung zu finden." Noch am Vormittag wird die EU-Delegation mit dem israelischen Außenminister Shimon Peres zusammentreffen. Danach steht ein Arbeitsessen mit Premierminister Ariel Sharon auf dem Programm. Für den frühen Nachmittag ist eine gemeinsame internationale Pressekonferenz angesetzt. (APA)