Wirtschaft
Bauern fürchten Preisdruck aus Osteuropa-Handel
Interessenvertretung fordert Regelungen der gemeinsamen Agrarpolitik
Wien - Österreichs bäuerliche Interessenvertretung warnt vor
einem starken Preis- und Einkommensdruck auf die heimischen
Landwirte, sollte der Agrarhandel mit den Beitrittskandidaten - wie
von der EU-Kommission vorgeschlagen - ohne die Übernahme der
Regelungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) weitgehend
liberalisiert werden. Es müsse damit gerechnet werden, dass Waren aus
diesen Ländern teilweise weit unter dem Interventionspreis angeboten
werden, stellte der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz der
Landwirtschaftskammern, Rudolf Schwarzböck, am Freitag in einer
Aussendung fest. "Wir erwarten daher von den österreichischen
Regierungsvertretern, dass sie diese Vorschläge ablehnen", so die
Forderung laut Agrarischem Informationszentrum (AIZ).
Die Europäische Kommission hatte einen Entwurf für Liberalisierung des Agrarhandels mit den Ländern Mittel- und Osteuropas (MOEL) noch vor deren Beitritt vorgelegt. Demnach sollen
bereits ab Juli 2002 die Quoten für die zoll- und abschöpfungsfreie
Einfuhr von Agrarprodukten weiter erhöht und der Handel mit einer
Reihe von Produkten sogar voll liberalisiert werden.
"Die heimischen Bauern wären auf Grund der geographischen Lage
Österreichs und den dadurch bedingten kurzen Transportwegen für
Käufer und Verkäufer von einer solchen Verschärfung in besonderem
Maße betroffen", so Schwarzböck. (APA)