Der deutsche Medien-Unternehmer Leo Kirch hat nach eigenen Angaben den früheren Bundeskanzler Helmut Kohl nicht mit einer anonymen Spende unterstützt. Er war im Zuge des Spendenskandals der Christdemokraten als ein möglicher Geldgeber genannt worden. Vor dem Spenden-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags sagte der 75-Jährige am Donnerstag: "Ich habe Herrn Dr. Kohl keine Barspenden gegeben." Der Ex-Kanzler hat für den Zeitraum 1993 bis 1998 die geheime Annahme von insgesamt 2,1 Millionen Mark (1,074 Mill. Euro/14,8 Mill. S) eingeräumt. Kirch im Verdach Aussagen des früheren CDU-Wirtschaftsprüfers Horst Weyrauch hatten einen Verdacht auf Kirch gelenkt. Weyrauch soll als Zeuge berichtet haben, der CDU-Mitarbeiter Hans Terlinden habe angedeutet, ein Teil der von Kohl eingestandenen Spenden-Millionen stamme von Kirch. Die CDU hatte dies in der Vergangenheit zurückgewiesen. Terlinden konnte sich nicht an eine solche Aussage erinnern. Weyrauch konnte am Donnertag nicht gehört werden, da er erkrankt ist. Abschluss der Beweisauffnahme Mitte Dezember Der Ausschuss wird seine Beweisaufnahme Mitte Dezember abschließen. Er soll die geheimen Finanzströme der CDU erforschen und klären, ob die Regierung Kohl oder Mitglieder der Koalitionsparteien CDU/CSU und FDP bestechlich waren. Bisher gaben die wichtigsten Zeugen Erinnerungslücken an oder verweigerten die Aussage, weil gegen sie strafrechtlich ermittelt wurde. Die CDU ist wegen der illegalen Geheimspenden mit hohen Strafgeld-Forderungen des Bundestagspräsidenten konfrontiert. (APA)