Erlangen-Nürnberg - Wissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg haben entdeckt, wie sich Aids-Viren schützen. Die Viren verhindern, dass das körpereigene Abwehrsystem die befallenen Zellen vernichtet und sichern sich damit die Gelegenheit zur Vermehrung, wie die Forscher in der Novemberausgabe der Fachzeitschrift Nature Medicine berichten. Dabei spielte das von den Viren selbst produzierte Nef-Protein eine wichtige Rolle. Dieser Eiweißstoff blockiere das Zelltod-Programm, das ansonsten abläuft, wenn Krankheitserreger in eine menschliche Zelle eingedrungen sind. Durch diesen Trick könne das Immunschwäche-Virus in einer Umwelt überleben, die auf seine Zerstörung ausgerichtet sei. Beim Vergleich mit modernen Hochleistungsrechnern erweise sich die Fähigkeit dieser Viren zur Informationsverarbeitung als "um Lichtjahre überlegen", sagte Projektleiter Andreas Baur. Wer jedoch diesen Trick kenne, könne darauf reagieren und ihn eventuell abwehren. Dadurch ergebe sich ein neuer Ansatzpunkt für Therapien. Die Krankheit könnte verlangsamt, vielleicht sogar gestoppt werden, wenn das Nef-Protein unschädlich gemacht werde. (pte)