FP-Pumberger kritisiert neuen Hauptverbands- Präsidenten
"Es ist nicht erkennbar, dass Frad von einer Regierungspartei stammt"
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Wien - "Bitter enttäuscht" vom neuen Präsidenten des
Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Herwig Frad (V), ist
FPÖ-Gesundheitssprecher Alois Pumberger. Er warf
am Mittwoch Frad eine "schizoide Haltung" vor, weil er am
Wochenende die Chipkartengebühr nicht ausgeschlossen, nun aber "große
Skepsis" dagegen geäußert habe. Seine am Vortag angekündigte
Ablehnung der Chipkartengebühr relativierte Pumberger und schloss nun
nicht aus, doch zuzustimmen.
Dem neuen Hauptverbandspräsidenten Frad warf Pumberger vor, die
Politik seines SP-Vorgängers Hans Sallmutter weiter zu führen. Frad
habe Sallmutter auch als sein "großes Vorbild" bezeichnet. "Frad
handelt, als hätte sich nichts geändert. Es ist nicht erkennbar, dass
er von einer Regierungspartei stammt", kritisierte Pumberger.
"Niemand kann bei der Installierung einer Person in ein neues Amt
wissen, wie er dann handelt. Die ÖVP hat sich schon bei
Bundespräsident Thomas Klestil getäuscht und sie hat sich jetzt bei
Frad wieder getäuscht."
Seine gestrige Ablehnung der Chipkartengebühr begründete der
FPÖ-Gesundheitssprecher damit, dass er zu diesem Zeitpunkt noch nicht
gewusst habe, dass dafür die Vorsorgeuntersuchungen ausgeweitet und
gratis eine Grippe- oder Zeckenimpfung pro Jahr angeboten wird. Jetzt
sei "sein erster Gram abgeschwächt", seine Kritik sei aber "noch
nicht vom Tisch", bestätigte Pumberger der APA entsprechende Aussagen
gegenüber dem Radio-"Mittagsjournal". Eine endgültige Klärung werde
es am morgigen Donnerstag in einer Vorbesprechung zum Sozialausschuss
geben. "Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich einen Kompromiss
eingehe", deutet Pumberger eine mögliche Zustimmung an.
Der FPÖ-Gesundheitssprecher kann sich vorstellen, dass Details der
Regelung noch geändert werden. Konkret betrifft das die Regelung,
wonach die Krankenversicherungen die Betriebe über die Arztbesuche
informieren müssen, damit diese die Verrechnung vornehmen können.
"Darüber wird man noch reden."
Für die Zukunft wäre es für Pumberger vorstellbar, dass man
vielleicht auf die Chipkartengebühr verzichten könnte, wenn diese zu
einer Bürgerkarte ausgeweitet wird. Dann könnte es zu einer
"Fremdfinanzierung" kommen.(APA)
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