Algier/Paris - In Algerien ist nach den schweren Unwettern der vergangenen Woche die Zahl der Toten nach offizieller Bilanz vom Donnerstag auf 651 Menschen gestiegen. In den am schwersten betroffenen Armenvierteln der Hauptstadt Algier seien am Mittwoch 42 weitere Leichen aus den Schlamm-Massen geborgen worden, hieß es nach Angaben der Behörden. Die Armee werde schwere Räumgeräte einsetzen, um die Verwüstungen zu beseitigen. 25.000 Obdachlose Nach inoffiziellen Angaben haben diese schwersten Unwetter seit Jahrzehnten sogar mehr als 1.000 Menschenleben gefordert. Mindestens 25.000 Menschen wurden obdachlos. In der Hauptstadt sorgt man sich um den Ausbruch von Seuchen. Für die nächsten Tage werden zudem weitere Regenfälle befürchtet. Opfer ertranken Die meisten Opfer wurden bei den Unwettern am vergangenen Freitag und Samstag von den schlammigen Fluten fortgerissen und ertranken darin. Das französische Rote Kreuz hat bisher 45 Tonnen Hilfsmittel nach Algerien transportiert, darunter Zelte und Tabletten zur Reinigung des verschmutzten Trinkwassers. Die Bergungsarbeiten gestalten sich äußerst schwierig, da nach Darstellung der Rettungsdienste kaum schwere Räumgeräte vorhanden sind. Es fehle an allem, die Ausrüstung sei völlig unzureichend, klagte ein Helfer. Vielfach stünden nur kleine Schaufeln zur Verfügung, um nach Vermissten zu graben. Die Europäische Kommission hat inzwischen knapp 759.000 Euro als Soforthilfe für die Opfer bereitgestellt. (APA/AP/dpa)