Wien - Die Ermittlungen gegen den wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs und der Weitergabe von Informationen verhafteten OK-Fahnder des Wiener Sicherheitsbüros befinden sich erst im Anfangsstadium. Daher sei noch nicht abzusehen, in welche Richtung der Fall gehen werde. Das sagte heute, Mittwoch, Chefinspektor Robert Sturm vom Innenministerium. "Wir nehmen die Sache sehr ernst", erklärte der Sprecher des Innenressorts. Der 35-jährige Bezirksinspektor ist vor wenigen Tagen in Haft genommen worden. Ermittelt wird von dem seit 1. Februar im Innenministerium bestehenden Büro für interne Angelegenheiten (BIA), das sich mit Delikten wie Amtsmissbrauch, Korruption oder ungewöhnlichen Vorkommnissen bei besonderen Kriminalfällen beschäftigt und weisungsfrei arbeitet. Details zu dem konkreten Fall gab die Behörde aus kriminaltaktischen Gründen nicht bekannt. Dem Ministerium gehe es darum, die Sache so rasch wie möglich zu klären, sagte Sturm. "Wir nehmen solche Dinge sehr ernst, weil wir derartige Elemente nicht brauchen. Für den Verdächtigen gilt aber - so wie für jeden anderen auch - die Unschuldsvermutung." OK-Bekämpfung erfordere eine besonders professionelle Einstellung, sagte Sturm. Überprüfungen der Fahnder gibt es nach den Worten des Ministeriumssprechers zwar, sie könnten aber nie lückenlos sein. Das liege in der Natur der kriminalpolizeilichen Arbeit, die zu einem guten Teil auf Vertrauensbasis funktioniere. "Fremdgehen", kommt immer wieder einmal vor Dass OK-Fahnder "fremdgehen", kommt immer wieder einmal vor: Erst im Juni war im Wiener Landesgericht ein EDOK-Beamter wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Der Chefinspektor hatte wiederholt Daten aus dem Polizeicomputer an einen befreundeten Detektiv weitergegeben. Eher ungern erinnert man sich im Ministerium auch an Hannes Schwarz, der eine gewisse Berühmtheit erlangte, nachdem er als EDOK-Kriminalbeamter seinen Laptop im Schlafzimmer Walentina Hummelbrunners vergessen hatte, mit der ihn nur professionelle Zusammenarbeit verbinden hätte sollen. (APA)