Der Direktor des tschechischen Privatsenders TV Nova, Vladimir Zelezny (56), ist am Dienstag wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft genommen worden. Der Leiter der 1994 gegründeten Station soll seinen früheren Partner, den US-Geschäftsmann Ronald Lauder, angeblich um etwa 23 Millionen US-Dollar (25,8 Mill. Euro/355 Mill. S) gebracht haben. Zelezny, der wegen seines kometenhaften Aufstiegs in internationalen Medienkreisen als "Tschechiens Berlusconi" bezeichnet wird, bestreitet die Vorwürfe. Seit seiner Gründung hat sich TV Nova zu einem der umsatzstärksten Sender in Mitteleuropa entwickelt. Nach Prager Medienberichten führte die Bertelsmann AG (Gütersloh) bereits Gespräche über einen Einstieg. Vergangene Woche hatte die Prager Polizei Büros von TV Nova durchsucht und zahlreiche Dokumente beschlagnahmt. Kurz darauf wurde Zeleznys Anwalt Ales Rozehnal verhaftet. Er soll sich an einem Geldtransfer über Konten in Liechtenstein beteiligt haben, bei dem Kapital der Lauder-Firma CME abgeflossen sein soll. (APA)