Istanbul - Der pakistanische Staatschef Pervez Musharraf hat sich angesichts der militärischen Entwicklung in Afghanistan für eine schnelle politische Neuordnung des Landes ausgesprochen, um das Entstehen eines "Vakuums" zu verhindern. Es müsse verhindert werden, dass es wie in der Vergangenheit zu Zusammenstößen zwischen den ethnischen Gruppen komme, sagte Musharraf am Dienstag nach einem Treffen mit dem türkischen Ministerpräsidenten Bülent Ecevit in Istanbul.
Wichtig sei eine angemessene Vertretung der Paschtunen als der größten ethnischen Gruppe. Die Hauptstadt Kabul müsse zur Sicherheit der Zivilbevölkerung entmilitarisiert werden. Bei der Sicherung von Frieden und Stabilität in Afghanistan könnten moslemische Staaten unter dem Schirm der Vereinten Nationen und der Islamischen Konferenz-Organisation (ICO) eine wichtige Rolle spielen. Musharraf nannte namentlich die Türkei, und "vielleicht auch Pakistan".
Ecevit sagte, dass über die zugesagten 90 Soldaten hinaus keine weiteren militärische Anforderungen an die Türkei gestellt worden seien. Dies sei wohl auch nicht nötig, da die Bodenoperationen in Afghanistan ihrem Ende zugingen. Musharraf hatte auf dem Rückweg aus den USA eine kurze Zwischenstation in Istanbul eingelegt. Zu einer Friedensmission in Afghanistan könnten die Türkei und Pakistan einen wichtigen Beitrag leisten, fügte er hinzu. (APA/dpa/AP)