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Der Chef des kalifornischen Softwarekonzern Oracle, Larry Ellison, will Microsoft aus der führenden Position auf dem Markt der E-Mail-Programme drängen. Ihm gehe es dabei nicht um das Anwenderprogramm Microsoft Outlook, sagte Ellison am Montagabend auf der Computermesse Comdex in Las Vegas. Die Schwachstelle "Ich arbeite selbst mit Outlook und finde es ganz gut. Die Schwachstelle ist das Serverprogramm Microsoft Exchange." Ellison bezeichnete das Microsoft-Programm als großes Sicherheitsrisiko für Unternehmen und Anwender, da es weder absturzsicher noch gegen Computerviren gewappnet sei. Microsoft Exchange liefert sich mit Lotus Notes von IBM ein Kopf- an-Kopf-Rennen um die Marktführerschaft als E-Mail-Server und Gruppen-Kooperationsprogramm. Zuletzt hatten Marktbeobachter Microsoft vorne gesehen. Oracle will nun in diesen Markt mit seiner Datenbank 9i einbrechen, die über einen eingebauten E-Mail-Dienst verfügt. Ellison verwies auf 15 internationale Sicherheitszertifikate, die das Oracle-Produkt von Behörden und Sicherheitsdiensten erhalten habe. Die Microsoft-Lösung sei nur von einer Stelle zertifiziert worden, IBM überhaupt nicht. Viren Die jüngsten Virenattacken hätten gezeigt, wie unsicher Microsoft Exchange sei. "Das ist wie ein Schweizer Käse voller Sicherheitslöcher." Oracle will die Datenbank 9i mit Software- Werkzeugen ausliefern, die einen Umstieg von Exchange auf Oracle Mail erleichtern sollen. In einer Pressekonferenz vor der Präsentation kritisierte Ellison scharf die vom US-Justizministerium angestrebte gütliche Einigung mit Microsoft. Der vorgeschlagene Vergleich bedeute einen "kompletten Sieg für Microsoft und eine komplette Niederlage für die Regierung". Das Justizministerium handele wie jemand, "der die Bankräuber zwar genau auf dem Überwachungsvideo erkannt hat, die Burschen aber dennoch laufen lässt."