Wien - Österreich ist bei der Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmen im internationalen Vergleich Nachzügler. Während es in Großbritannien bei einem Fünftel aller Unternehmen ab 200 Beschäftigten Mitarbeiterbeteiligungsmodelle gibt, sind es in Österreich gerade 3,5 Prozent, sagte Bürges-Geschäftsführer Helmut Dorn bei einem Pressegespräch am Dienstag. Die Zeiten für Mitarbeiterbeteiligungen seien derzeit so günstig wie nie. Dafür sieht Dorn zwei Gründe: Erstens sei die Euphorie verflogen, dass der Erfolg nur von Umsatz oder Börsenkapitalisierung abhänge und der Firmengewinn sekundär sei. Zweitens habe das Kapitalmarktoffensivegesetz Anreize geschaffen, die die Einführung von Mitarbeiterbeteiligungen attraktiver mache. Auch das neue Aktienoptionengesetz habe die Bedingungen dieses Beteiligungsmodells verbessert. Wenig Wissen Dennoch würde der Löwenanteil der heimischen Klein-und Mittelbetriebe nichts oder zu wenig von gesetzlichen Möglichkeiten wissen oder scheue wegen erwarteter rechtlicher Hürde davor zurück, die Belegschaft am Firmenerfolg zu beteiligen. Dies, obwohl Mitarbeiterbeteiligungen dazu führen würden, dass die Belegschaft Maschinen rücksichtsvoller behandle, besser motiviert sei und flexiblere und auch längere Arbeitszeiten akzeptierte. Um den Anteil der Betriebe mit Mitarbeitermodellen zu steigern, hat die Bürges die Broschüre Mitarbeiterbeteiligung am Gewinn von kleinen und mittleren Unternehmen aufgelegt. Die Innovationsagentur, eine Schwester der Bürges, hat gleichzeitig die praxisnahe Einführung von Stock-Options für Hightech-Start-up-Unternehmen herausgebracht. (rose, DER STANDARD, Printausgabe 14.11.2001)