New York - Die afghanische Hauptstadt Kabul sollte nach Meinung von UNO-Generalsekretär Kofi Annan nach einer Vertreibung der Taliban-Miliz in eine "offene Stadt" ohne bewaffnete Milizen und mit freien Zugängen für humanitäre Transporte umgewandelt werden. Das verlautete nach einem Treffen zwischen Annan und Deutschlands Außenminister Joschka Fischer am Montag am Rande der UNO-Vollversammlung in New York aus der deutschen Delegation. Annan habe sich ein enstprechendes Konzept der so genannten 6+2-Gruppe für die afghanische Hauptstadt zu eigen gemacht. Diese Gruppe besteht aus den sechs Nachbarstaaten Afghanistans sowie den USA und Russland und hatte am Montag in New York über die Zukunft Afghanistans beraten. Die oppositionelle Nordallianz ist inzwischen bis auf wenige Kilometer auf die afghanische Hauptstadt vorgerückt. Annan strebt den Angaben zufolge eine rasche Einigung mit allen oppositionellen afghanischen Gruppen an, um Kabul zur "offenen Stadt" zu machen. Damit soll auch verhindert werden, dass die Nordallianz die Stadt bewaffnet besetzt. Wie die Entwaffnung aller Kämpfer in der Stadt sichergestellt und überwacht werden soll, war jedoch noch völlig offen. In den Diskussionen rund um die UNO-Vollversammlung wurde die Entsendung ausländischer Soldaten nicht ausgeschlossen. (APA)