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Philadelphia - Forscher der University of Pennsylvania School of Medicine wollen herausgefunden haben, dass das Lügen und das Sagen der Wahrheit verschiedene Aktivitäten im Gehirn erfordert. Durch die Identifizierung jener Gehirnaktivität, die mit Täuschung und Verleugnung in Zusammenhang steht, sollen diese Ergebnisse Fortschritte in der Entwicklung von Lügentests ermöglichen. Zusätzlich erwartet sich das Team um Daniel Langleben durch das Wissen um die genauen Vorgänge im Hirn Erkenntnisse für die Psychotherapie. Die Ergebnisse der Studie werden am Dienstag, den 13. November, auf dem Jahrestreffen der Society for Neuroscience in San Diego präsentiert. Für die Studie beobachtete das Team mittels funktioneller Kernspinresonanztomografie (fMRI) die Gehirnaktivität von 18 Freiwilligen, die einen Guilty Knowledge Test absolvierten. Bei diesem Test werden Fragen zu Sachverhalten gestellt, die nur der Schuldige richtig beantworten kann. Den Teilnehmern wurde ein Umschlag mit einer bestimmten Spielkarte gegeben, den sie ohne die Karte zu verraten in die Tasche stecken mussten. Anschließend wurden sie innerhalb eines MRI-Scanners von einem Computer befragt, der ihnen eine Reihe von Karten zeigte und sich nach dem Vorhandensein der jeweiligen Karte erkundigte. Kam die richtige Karte, war ihr Besitz zu leugnen. "Regionen im Gehirn, die eine entscheidende Rolle bei der Aufmerksamkeit spielen und wie Fehler beobachtet und kontrolliert werden, waren im Durchschnitt bei Lügen aktiver als bei der Wahrheit. Geht man davon aus, dass die Wahrheit die normale Reaktion auf eine Frage ist, dann erfordert die Lüge eine verstärkte Gehirnaktivität in den Bereichen, die für Sperrung und Kontrolle verantwortlich sind." Laut Langleben weisen diese Ergebnisse darauf hin, dass fMRI-Tests Vorteile gegenüber den derzeit gängigen Verfahren wie dem Polygraphen bringen könnten. (pte)