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Foto:APA/Richard Heintz
Wien - In Österreich könnten in Kürze drei weitere Spielkasinos entstehen. Eine entsprechende parlamentarische Initiative zur Vergabe der neuen Konzessionen stehe unmittelbar bevor, verlautet aus gut informierten Kreisen. Bevor Finanzminister Karl-Heinz Grasser diese neuen Lizenzen allerdings vergeben kann, müsste das Glücksspielgesetz, das derzeit zwölf Konzessionen vorsieht, erst per Parlamentsbeschluss geändert werden. Momentan befinden sich sämtliche Konzessionen im Besitz der Casinos Austria. Diese gelten auch als potenzielle Interessenten für die weiteren Lizenzen. "Wir diskutieren das gerade intern", sagt Casinos-Austria-Generaldirektor Leo Wallner. Konkrete Gespräche mit dem Finanzminister habe es aber noch nicht gegeben. Als mögliche Standorte sind Sankt Pölten und das nördliche Waldviertel im Gespräch. Es werde aber auch über Standorte weiter westlich nachgedacht, sagt Wallner. Mit diesen neuen Kasinos wolle man sich gegen potenzielle ausländische Konkurrenz besser absichern. Für das geplante Pferdesportzentrum von Magna-Chef Frank Stronach in Ebreichsdorf kann sich Wallner eine Kooperation seiner Wettgesellschaft ("Tipp 3") mit Magna vorstellen. Pferde-Lotto

Magna-Sprecher Andreas Rudas bestätigt dem Standard zwar "lose Gesprächskontakte über mehrere Ebenen der Zusammenarbeit" mit den Casinos Austria. Keinesfalls wolle man sich aber selbst um eine Kasinokonzession bewerben, sagt Rudas. Vielmehr sei man daran interessiert, das Vertriebsnetz der Lotterien für so genannte "Off-Track-Wetten" im Pferdesportbereich zu nützen. Bei dieser Art der Sport wetten müssen Wettende nicht vor Ort auf der Pferderennbahn sein. Als weiterer möglicher Interessent für die Lizenzen gilt in der Branche der niederösterreichische Glücksspielkonzern Novomatic. Dieser hatte erst im Oktober gegen internationale Konkurrenz vier Kasinokonzessionen in der Schweiz erhalten und betreibt bereits unter anderem mehrere Kasinos in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Referenzkasino im eigenen Land fehlt Novomatic dagegen noch. "Sollten tatsächlich neue Konzessionen vergeben werden, haben wir natürlich Interesse", bestätigt Novomatic-Vorstandschef Johannes Hahn. Derzeit benötigt man für eine Kasinokonzession Grundkapital von 300 Millionen Schilling (21,8 Mio. €). "Eine Hürde, die wir gegebenenfalls locker nehmen können", sagt Hahn. Derzeit verfüge man über 220 Mio. Schilling Grundkapital. (derstandard,print-ausgabe,13.11.2001)