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Foto: APA/Pfarrhofer
Wien - Gegen Direktzahlungen an die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) als Ergebnis der anvisierten Verhandlungen von IKG-Präsident Ariel Muzicant mit Vertretern der Länder über Entschädigungszahlungen für von den Nationalsozialisten geraubtes Vermögen sprach sich am Montag FPÖ-Generalsekretär Peter Sichrovsky aus. Das von der IKG beanspruchte verlorene Vermögen stehe "ausschließlich den österreichischen Opfern und ihren Nachkommen" zu, so Sichrovsky in einer Aussendung. Es müsse hier streng getrennt werden zwischen dem beschlagnahmten Vermögen von Privatpersonen und dem ehemaligen Vermögen der Kultusgemeinde. Sichrovsky: "Finanzloch nicht mit Entschädigungszahlungen stopfen" "Es kann nicht der Sinn der Wiedergutmachung sein, mit Entschädigungszahlungen das Finanzloch der Kultusgemeinde aufzufüllen, die durch Misswirtschaft und schlechtes Management einen enormen Schuldenberg angesammelt hat", erklärte der FPÖ-Generalsekretär, selbst Mitglied der IKG. Auch bei "symbolhaften Zahlungen" an jüdische Einrichtungen und Organisationen müsse berücksichtigt werden, dass nur ein Teil dieser durch die offizielle IKG betrieben und unterstützt werde. Von etwa 25.000 in Österreich lebenden Juden seien nur rund 7.000 Mitglieder der IKG. Ein großer Teil der jüdischen Eirichtungen wie Schulen, Kindergärten und Gebetshäuser würden von Institutionen erhalten, die völlig unabhängig von der offiziellen IKG arbeiten. Muzicant: "Schulden nicht durch Misswirtschaft entstanden" "Die auf Grund der Rassengesetze während des Nationalsozialismus verfolgten Österreicher und ihre Nachkommen haben das Recht direkt und persönlich entschädigt zu werden", so Sichrovsky. "Es sollte nicht ihr Leid und ihr Verlust durch die derzeitige Führung der IKG benutzt werden, die Schulden der Gemeinden zu bezahlen", hielt der FPÖ-Politiker weiter fest. Muzicant hatte im Zusammenhang mit ähnlichen Vorwürfen in der Vergangenheit bereits mehrmals festgehalten: Die Gemeinde werde ihre Schulden durch den Verkauf von Immobilien tilgen und sicher nicht durch Gelder, die unter dem Titel "Entschädigungszahlungen" fließen. Darüber hinaus seien die Schulden nicht durch "Misswirtschaft" entstanden, sondern durch Kosten, die die IKG - etwa zur Erhaltung von Institutionen - zu tragen gehabt habe. (APA)