Mensch
Brustkrebs: Thermografie zur Früherkennung
Belastungsfreies Verfahren könnte sich bald durchsetzen
Freiburg - Zur Früherkennung von Brustkrebs könnte sich
in naher Zukunft ein völlig belastungsfreies Verfahren etablieren:
Die hochauflösende Thermografie. Forscher des Fraunhofer-Instituts
für Angewandte Festkörperphysik in Freiburg haben Dedektoren für eine
Infrarotkamera entwickelt, die sogar noch Temperaturunterschiede von
0,005 Grad Celsius erkennen kann. Die Wissenschafter wurden dafür mit
dem diesjährigen Fraunhofer-Stifterpreis ausgezeichnet.
Diese weltweit einzigartige Temperaturauflösung sei jedoch nicht
alles, sagte Preisträger Harald Schneider. Vielmehr müsse neben der
örtlichen Temperaturverteilung der Haut auch deren zeitliche
Schwankung gemessen werden, um Tumor-Gewebe unter der Haut von
gesundem Gewebe zu unterscheiden. Ein in den USA entwickeltes
Messverfahren, die dynamisch-flächige Thermometrie, könne mit diesen
hoch empfindlichen Kameras erstmals umgesetzt werden.
Die hochauflösende Thermographie könne sich als belastungsfreies
Verfahren in der medizinischen Diagnostik bei Brustkrebs und anderen
Erkrankungen, die die Durchblutung der Haut und des darunter
liegenden Gewebes beeinflussten, etablieren, sagte Schneider.
Brustkrebs ist das häufigste Tumorleiden der Frauen in den
westlichen Industriestaaten. Jede zehnte Frau in Deutschland ist im
Laufe ihres Lebens davon betroffen, jedes Jahr sterben 19.000 daran.
(APA/AP)