Geschlechterpolitik
Afghanische Feministinnen bestehen auf Beteiligung am Friedensprozess
Appell für ein Ende der Bombardierungen - Flugblätter der USA zu Frauenleben
Islamabad - Afghanische Feministinnen haben ein weiteres Mal eine Beteiligung der Frauen am Wiederaufbau ihrer Heimat gefordert. Bei einem Treffen im pakistanischen Peshawar verlangten rund 50 Frauenrechtlerinnen darüber hinaus ein Ende der Luftangriffe der USA auf Afghanistan. "Die Kampagne gegen den Terrorismus darf nicht auf Kosten der Menschenrechte der Afghanen geführt werden", heißt es in der Entschließung weiter. Die Nachbarstaaten werden darin aufgerufen, ihre Grenzen für Flüchtlinge wieder zu öffnen.
Gleichzeitig appellierten die Feministinnen an die internationale Gemeinschaft, alle Teile der afghanischen Gesellschaft - einschließlich der Frauen und Kinder - am Friedensprozess zu beteiligen. Die Organisatorin des Treffens und Leiterin des "Netzwerks der afghanischen Frauen", Chorschid Noori, will nach eigenen Angaben die Erklärung noch am Donnerstag an die Vereinten Nationen, die US-Regierung, die Taliban sowie an die afghanische Opposition übermitteln.
Propaganda
Die USA haben zugleich ihre Propaganda-Maßnahmen verstärkt. Eines der über Jabal-us-Saraj abgeworfenen Flugblätter zeigte
einen Taliban, der eine Frau in traditioneller afghanischer Kleidung
schlug. "Willst Du, dass deine Frau und deine Kinder so leben?",
stand neben dem Bild geschrieben. Auf der Rückseite waren
Taliban-Kämpfer zu sehen, die von der Organisation El Kaida des
moslemischen Extremisten Osama bin Laden ausgebildet werden.
(APA)