Wien - Eine erste Bilanz des neuartigen Pilotprojektes "Miteinander leben" zur Suchtprävention im schulischen und außerschulischen Bereich zogen die Verantwortlichen am Mittwoch, im Rahmen einer Pressekonferenz. "Erstmals haben wir nicht einzelne Berufsgruppen isoliert in die Suchtgift-Präventionsarbeit einbezogen, sondern ein ganzes Grätzel auf einmal betreut", erklärte Wiens Drogenkoordinator Peter Hacker, der auch Geschäftsführer des Instituts für Suchtgiftprävention ist. Informationsvermittlung soll Schule machen 42 Erwachsene - Streetworker und Lehrer - sowie rund 130 Kinder engagieren sich seit dem Projektstart vor einem Jahr aktiv. "Es gibt zum Einen Fortbildungen für die Lehrer zum Thema Sucht-Prävention, Aufklärungsarbeit für die Schüler in den Schulen und eine aktive Freizeitgestaltung", erklärt Projektleiterin Maria Abel. So gibt es hier Trommel-Workshops, Malkurse u.Ä. Drei Hauptschulen nehmen an dem Projekt teil, das Alter der Kinder und Jugendlichen liegt demnach zwischen zehn und 16 Jahren. Projektinhalt von "Miteinander leben" ist auch die Vermittlung von Sicherheit und Kompetenzen durch zielgruppenspezifische Informationsvermittlung sowie Förderung der Zusammenarbeit der regional mit Kinder- und Jugendgruppen befassten Personengruppen. Ein weiteres Ziel des Projektes ist die Heranbildung so genannter Präventionsteams in den Schulen. "Wir lassen uns bei diesem Projekt auch vom Ludwig Boltzmann Institut begleitend evaluieren, um aus den Anfangsfehlern zu lernen, damit das Projekt künftig auch in anderen Bezirken verwirklicht werden kann", betonte Hacker. Die Gesamtkosten im ersten Jahr beliefen sich auf rund eine Million Schilling (72.673 Euro). Ab den kommenden Jahr, wenn die wesentlichste Aufbauarbeit vorüber ist, wird sich das Institut für Suchtprävention langsam aus dem Projekt zurückziehen. "Wir haben aber auch noch große Schwierigkeiten, die es erst zu lösen gilt", betonte Abel. So arbeiten die Lehrer zu meist völlig gratis in ihrer Freizeit. "Diese ehrenamtliche Arbeit kann auf die Dauer nicht systemisiert werden, sonst geht dem Projekt die Luft aus." Eines der wesentlichen Aufgaben des Projektteams wird daher sein, für das kommende Jahr die notwendigen Fördermittel aufzutreiben. (APA)