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Zwei indische Mädchen suchen in einem ausgetrockneten See nach Muscheln

Foto: Reuters/Savita Kirloskar
London - Das Wachstum der Weltbevölkerung stellt nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UNO) eine ernste Gefahr für die Erde dar. "Mehr Menschen verbrauchen mit einer höheren Intensität mehr Ressourcen als zu jedem anderen Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte", heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten UNO-Weltbevölkerungsbericht 2001. Es müsse schnellstens gehandelt werden, um den Raubbau an der Natur zu stoppen und so ein Desaster zu verhindern. Täglicher Grundbedarf nicht deckbar Bis 2050 würden mit 4,2 Milliarden Menschen 45 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern leben, in denen die täglich für den Grundbedarf erforderlichen 50 Liter Wasser pro Kopf nicht verfügbar seien. Die Weltbevölkerung, die sich in den vergangenen 40 Jahren auf 6,1 Milliarden verdoppelt hat, werde in den kommenden 50 Jahren voraussichtlich auf 9,3 Milliarden steigen, hieß es in dem UNO-Bericht. Das Wachstum werde in den Entwicklungsländern verzeichnet, wo die Ressourcen ohnehin schon äußerst knapp seien. Bereits jetzt seien die Wasserreserven unzureichend und in einem hohen Grade verschmutzt. Anstieg des Trinkwasserverbrauchs Derzeit werden nach UNO Angaben jährlich 54 Prozent des verfügbaren Trinkwassers verbraucht - zwei Drittel davon für die Landwirtschaft. Bis 2025 werde die Zahl allein wegen des Bevölkerungswachstums auf 70 Prozent ansteigen. Wenn der Konsum in den Entwicklungsländern sich dem der Industrieländer annähere, müsse sogar von einem Anstieg auf 90 Prozent ausgegangen werden, teilte die UNO mit. Alarmierend sei, dass der Grundwasserspiegel in einigen chinesischen, südamerikanischen und südasiatischen Städten in der Vergangenheit mehr als einen Meter pro Jahr abgesunken sei, hieß es in dem Bericht. Teilweise katastrophale Folgen habe auch die Umleitung von Wasser aus Flüssen und Seen gehabt. Derzeit hätten 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberen Wasser. In Entwicklungsländern würden 95 Prozent der Abwässer ungeklärt wieder in den Wasserkreislauf eingespeist. Auch Zerstörung der Regenwälder erhöht Auch die Regenwälder würden in einem höheren Maße als jemals zuvor zerstört, teilte die UNO mit. Die Folge seien Klimaveränderungen, das Ansteigen der Meeresspiegel und das Aussterben von Flora und Fauna. Auch die Erosion stelle eine Bedrohung für die Artenvielfalt dar. Bis 2025 könnten nach UNO-Einschätzung ein Viertel aller Pflanzen ausgestorben seien. Um die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren, müsse die Nahrungsmittelproduktion verdoppelt werden, hieß es. Die Globalisierung des Handels habe den Wohlstand zwar insgesamt erhöht. Eine negative Folge sei jedoch, dass die Ärmsten der Welt wegen der Globalisierung gezwungen seien, Raubbau an der Natur zu betreiben, um ihr Überleben zu sichern. (APA/Reuters)