Hannover - Bei ARD und ZDF hat das große Zittern begonnen. Die Verantwortlichen mit ARD-Chef Fritz Pleitgen an der Spitze drücken der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in den beiden WM-Playoffspielen gegen die Ukraine (10. und 14. November) beide Daumen. Ohne das Völler-Team droht den Fernsehsendern bei der Weltmeisterschaft 2002 in Südkorea und Japan ein teurer Quoten-Flop. ARD/ZDF müssen auch bei einem Scheitern des deutschen Teams den kompletten Rechtepreis von 225 Millionen Mark (115,0 Mio. Euro/ 1,58 Mrd. S) an die Kirch-Gruppe zahlen.

Die Verhandlungsführer in Südkorea waren clever. Als sie vor kurzem die TV-Rechte für die WM 2002 und 2006 von Kirch erwarben, bauten sie eine Klausel ein: Der Kaufpreis reduziert sich, wenn die südkoreanische Auswahl sich nicht für die WM 2006 in Deutschland qualifiziert. Im WM-Vertrag von ARD/ZDF fehlt eine entsprechende Klausel für 2002. Zu einem Zeitpunkt, als die deutsche Mannschaft in der WM-Qualigruppe 9 führte, rechnete niemand mit einem Scheitern. "Damals hat doch jeder gedacht, die schaffen das", sagte der an den Verhandlungen beteiligte Pleitgen. (APA, dpa)