Kosovo
Albanien: Serbische und montenegrinische Minderheit unzufrieden
Forderung nach Unterricht in Muttersprache
Belgrad - Die serbische und die montenegrinische Minderheit
in Albanien sind mit ihrer Lage unzufrieden. In einer Belgrader
Tageszeitung wird Milan Brajevic, Leiter des
serbisch-montenegrinischen Vereins "Moraca" zitiert, wonach die
Minderheiten im albanischen Parlament nicht vertreten seien und die
Rückbenennungen von albanisierten Namen langsam verlaufe. Im
Unterschied zur griechischen und zur mazedonischen Minderheit gebe es
keinen muttersprachlichen Unterricht in den Schulen.
In Albanien leben nach offiziellen Angaben etwa 10.000 Serben und
Montenegriner. Brajevic setzt die Zahl allerdings mit 36.000
wesentlich höher an. Der albanische Minister für die europäische
Integration Paskal Milo erklärte gegenüber der Belgrader
Presseagentur BETA, dass die serbische und die montenegrinische
Minderheiten in Albanien die gleichen Rechte wie andere Minderheiten
genießen, es gebe für die Minderheit auch eine Schule. Laut Brajevic
ist die einzige serbische Schule in Albanien allerdings im Jahre 1933
abgeschafft worden.
Mehrere hundert albanische Serben waren Anfang der neunziger Jahre
nach Montenegro und Serbien geflüchtet. Nachdem sie die serbischen
Behörden aber in den rein albanischen Gebieten des Kosovo ansiedeln
wollten, sind Mitte der neunziger Jahre die meisten erneut nach
Albanien zurückgekehrt. (APA)