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Wien - Der in Besitz der US-Telekomfirma Western Wireless International (WWI) stehende österreichische Festnetz-, Mobilfunk- und Internetbetreiber tele.ring will seine bis Ende 2002 geltende Option auf die UMTS-Lizenz der Mannesmann 3G Mobilfunk GmbH nur ausüben, wenn der Telekomregulator eine tiefreichende Kooperation unter den UMTS-Betreibern zulässt. "Wir werden versuchen noch heuer Klarheit von Seiten des Regulators zu bekommen, welche Form des Netzwerksharing möglich ist" sagte der seit 25. Oktober amtierende neue tele.ring-Geschäftsführer Hubertus Hofkirchner am Montag vor Journalisten in Wien. In den nächsten 18 Monaten will der vierte und kleinste Mobilfunkbetreiber Österreichs - entsprechend den Vorgaben von WWI - auch den Break-even sowie positiven Cash Flow erreichen, um künftig auch frisches Kapital lukrieren" zu können. Im Festnetz ist der Cash Flow laut Hofkirchner schon jetzt positiv. Hype ist vorbei Mit wem tele.ring bei Aufbau der UMTS-Infrastruktur kooperieren könnte, wollte Hofkirchner nicht sagen. Die großen Marktbeherrschenden Unternehmen (Mobilkom Austria, max.mobil, One. Anm.) haben natürlich kein Interesse, eher das Gegenteil", so Hofkirchner. Abgesehen von diesen haben die chinesische Hutchison-Whampoa und die spanische Telefonica UMTS-Lizenzen in Österreich ersteigert. Hofkirchners Vorgänger Hartmut Kremling hatte in einem früheren Gespräch Verhandlungen mit Telefonica bestätigt. Seit der Lizenzvergabe im November 2000 habe sich vieles verändert, der Hype sei vorbei, so der neue tele.ring-Chef. Daher sei es nicht sinnvoll sechs UMTS-Netze aufzubauen. Marktanteil steigern tele.ring selbst will unter dem neuen Eigentümer - im Mai 2002 hat Western Wireless International tele.ring von Vodafone übernommen - weiter wachsen. Vor allem im Mobilfunkbereich soll die Zahl der Kunden von derzeit 240.000 bis Jahresende auf 270.000 steigen. Damit hat der neue Geschäftsführer die an sich schon konservativen Schätzungen seines Vorgängers von 300.000 Mobiltelefonkunden noch einmal nach unten revidiert. Auch im Festnetz, wo tele.ring derzeit 200.000 Anschlüsse zählt, soll es nach den eher gebremsten in der Vodafone-Zeit, wieder Aktivitäten geben, sagte Hofkirchner ohne Detailangaben. Ex-tele.ring-Chef Kremling hatte noch 320.000 Festnetzkunden angepeilt. Das Internet mit 50.000 Kunden sei nur mehr ein "Mitnahmeprodukt". Eine wichtige Voraussetzung den Marktanteil des kleinsten Handybetreibers von jetzt 4 Prozent zu steigern, sei die Möglichkeit zur Telefonnummern-Mitnahme auch im Mobilfunkbereich, so Hofkirchner. Was im Festnetz bereit selbstverständlich sei, sei umso wichtiger als das absolute Wachstum bei den Handy-Markt abnehme. tele.ring werde zudem im kommenden Jahr die Zahl der eigenen Shops auf 20 verdoppeln und damit den Kundenservice erhöhen. Außerdem werde die Basisstationen um 500 auf 4.000 aufgestockt um die Netzabdeckung - jetzt 94 Prozent - noch zu verbessern. Das grundsätzliche Angebot von tele.ring werde bleiben, so Hofkirchner, ebenso wie der Name. Künftig soll mit "punktuellen Verkaufsförderungen" das Wachstum angekurbelt werden. Im Weihnachtsgeschäft werden etwa die Freiminuten in den Paketen verdoppelt. (APA)