Wirtschaft
Umbau bei Kapsch
Die Töchter werden auf die Börse vorbereitet
Wien - Das österreichische Telekomunternehmen Kapsch plant
den Umbau des Konzerns. Bis Mitte des kommenden Jahres sollen nach
der Umbenennung der bereits bestehenden Tochter Schrack BusinessCom
in Kapsch BusinessCom die weiteren Geschäftsbereiche des Unternehmens
in die Tochtergesellschaften Kapsch TrafficCom, Kapsch CarrierCom und
in die Fertigungstochter Kapsch Components aufgegliedert werden. Die
jetzige Kapsch AG wird dann nur noch als Holding ohne
Dienstleistungsfunktion bestehen bleiben, erklärte Vorstandschef
Georg Kapsch am Montag vor Journalisten.TrafficCom soll die erste sein
Neben Steuerungsaufgaben und der Regelung des Kompetenztransfers
soll die Holding die neuen Tochtergesellschaften nach ihrer Gründung
auch auf einen Börsegang vorbereiten. Einen genauen Zeitplan gibt es
noch nicht. Als erste Gesellschaft könnte die TrafficCom aber bereits
im Herbst 2002 an die Börse gehen. "Dabei werden wir uns nicht nur
auf Wien konzentrieren", sagte der neue Kapsch-Finanzvorstand Franz
Semmernegg.
Für 2002 wird 20-prozentige Umsatzsteigerung erwartet
Mit der Restrukturierung des Unternehmens hat die Kapsch AG
bereits im heurigen Jahr begonnen. Die Kosten für den Umbau
bezifferte Georg Kapsch für heuer bereits mit einem dreistelligen
Millionen Schilling-Betrag. Auch die negativen Auswirkungen der
Rezession seien an Kapsch nicht spurlos vorübergegangen. Für das
laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand daher mit einem
Jahresfehlbetrag im dreistelligen Millionen-Schilling-Bereich nach
einem Jahresüberschuss im Jahr 2000 von 45,4 Millionen S (3,3 Millionen
Euro). Seinen Personalstand hat das Unternehmen heuer bereits kräftig
verringert. Nach einem Höchststand von 3.100 Mitarbeitern will Kapsch
bis Ende des Jahres nur noch 2.490 Mitarbeiter beschäftigen.
Der Umsatz soll nach Angaben des Unternehmens heuer von 4,5 Milliarden S
auf 5,1 Milliarden S ansteigen. Für 2002 hofft das Unternehmen auf eine
20-prozentige Umsatzsteigerung, vor allem aus zusätzlichen Einnahmen
aus dem Traffic-Bereich.
Personalstand in absehbarer Zeit wieder aufstocken
Mit der neuen Struktur will sich Kapsch nun verstärkt auf seine Kernsegmente konzentrieren. Durch die Verselbstständigung der einzelnen Geschäftsbereiche wolle man die Flexibilität und die Reaktionsgeschwindigkeit des Unternehmens weiter erhöhen. "Damit schaffen wir eine gute Basis für das Zukunftsgeschäft und können in absehbarer Zeit wieder von steigenden Personalzahlen berichten", meinte Kapsch am Montag bei einer Pressekonferenz.
Konkret sieht der Zeitplan der Umstrukturierung die Ausgliederung des Traffic-Bereichs mit 1. Jänner 2002, die Ausgliederung des Carrier-Teils mit 1. April 2002 und jene der Fertigung mit 1. Juli des kommenden Jahres vor. Die Kapsch BusinessCom ist unter dem Namen Schrack BusinessCom bereits jetzt ein eigenständiges Unternehmen. (APA)