Regensburg - Aktiver Sport am Abend fördert das Einschlafen. Dies ergab eine neue deutsch-amerikanische Studie über Schlafstörungen in Deutschland, deren Ergebnisse am Montag in Regensburg veröffentlicht wurden. Zu den sportlichen Aktivitäten gehöre auch Sex, betonte Professor Jürgen Zulley vom schlafmedizinischen Zentrum der Universität Regensburg, der an der Studie mitgearbeitet hat. Die Ergebnisse widersprechen bisherigen Schlafexperten, die einen abendlichen Sport ablehnen. In der Untersuchung mit mehr als 4.000 Deutschen kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass rund sechs Millionen Deutsche (sieben Prozent) mit ihrem Schlaf unzufrieden sind. Frühere Studien hatten nach Angaben von Zulley ergeben, dass der durchschnittliche Deutsche um kurz nach 23.00 Uhr zu Bett geht und exakt um 6.18 Uhr aufsteht. Bei einer mittleren Einschlafdauer von 15 Minuten bedeute dies, dass der Deutsche im Mittel sieben Stunden schläft. Zulley: "Nicht die Dauer, sondern die Qualität des Schlafes ist von Bedeutung." Das Alter ist kein Faktor Die neue Studie brachte auch keine Bestätigung für frühere Erhebungen, wonach Frauen häufiger über Schlafstörungen klagten als Männer. Personen, die täglich mehr als 25 Zigaretten rauchen, waren mit ihrem Schlaf unzufrieden. Bei den Umgebungsbedingungen wurden vor allem Raumtemperatur und ein zu helles Schlafzimmer für Probleme mit dem Schlaf angeführt. Ältere Menschen klagen zwar über den Schlaf, die Studie erbrachte aber, dass nicht das Alter, sondern Begleitfaktoren wie verringerte körperliche Aktivität und weniger Sozialkontakt zu Unzufriedenheit mit dem Schlaf führten. "Gesunde ältere Menschen haben nicht häufiger Schlafstörungen als jüngere", ist eines der Ergebnisse der neuen Studie. In keinem Zusammenhang mit der Unzufriedenheit mit dem Schlaf stehen demnach Familienstand, Bildung, Einkommen - und die Größe des Schlafzimmers. (APA/dpa)