Belgrad - In einem gemeinsamen Dokument der jugoslawischen Regierung und der UNO-Verwaltung im Kosovo (UNMIK) sei der Status des Kosovo als Teil Serbiens und Jugoslawiens garantiert worden. Dies erklärte der serbische Vizeministerpräsident und Vorsitzende des staatlichen Koordinationszentrums für Kosovo und Metohija, Nebojsa Covic, am Samstagabend. In diesem Dokument sei die UNO-Resolution 1244 (substantielle Autonomie für Kosovo unter Wahrung der jugoslawischen Souveränität) bestätigt worden und das Kosovo könne somit auch nach den Wahlen am 17. November nicht unabhängig werden, wurde Covic von der Belgrader Nachrichtenagentur Beta zitiert. Die Entscheidung der serbischen und jugoslawischen Regierungen, die Kosovo-Serben zum Urnengang aufzurufen sei "nicht leicht" gewesen, führte Covic weiter aus. Um aber "Manipulationen" und "Geschichten über die Unabhängigkeit Kosovos" vorzubeugen, hätte sich Belgrad dafür entschieden, dass das "Kosovo Teil Serbiens und Jugoslawiens ist". Zudem hätte Belgrad mit dieser Entscheidung die Voraussetzungen für die Rückkehr der geflohenen und vertriebenen Serben und eine "sichere Zukunft der Serben und Nichtalbaner im Kosovo" geschaffen. An Unabhängigkeit wird festgehalten Die albanischen Parteien im Kosovo begrüßten zwar durchgehend die Entscheidung Belgrads, die Serben zur Wahl-Teilnahme aufzurufen, betonten aber zugleich, dass an der Unabhängigkeit der südserbischen Provinz festgehalten werde. Die "Allianz für die Zukunft Kosovos" sieht darin die "Anerkennung der neuen Realität im Kosovo". Die Unabhängigkeit der südserbischen Provinz sei eine "Realität, die geschaffen wird", unabhängig von den Aussagen der Vertreter der Belgrader Regierung und der internationalen Gemeinschaft, zitierte Beta eine Aussendung dieser Partei. Der "Demokratische Bund Kosovos" erklärte, dass die Partizipation der Serben an den Wahlen die Entscheidungen über die Zukunft Kosovos nicht beeinträchtigen und auf die Lösung des endgültigen Status keinen Einfluss haben werde. Die Belgrader Regierung hatte in der Nacht zum Samstag nach monatelangen Diskussionen die Kosovo-Serben zur Teilnahme an den Wahlen aufgerufen. Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica teilte nach dieser Entscheidung mit, dass man sich mit der UNMIK auf ein gemeinsames Papier geeinigt habe, das "die Position der Serben im Kosovo definiert". Das Dokument soll nach Beseitigung letzter kleinerer Probleme von beiden Seiten unterzeichnet werden. Während Belgrad weiterhin daran festhält, dass das Kosovo auch nach den Wahlen Teil Serbiens und Jugoslawiens bleibt, streben alle albanischen Parteien nach der Unabhängigkeit der Provinz. (APA)