Gulbohar - Die afghanische Opposition hat am Sonntag im Norden des Landes ein neues Flugfeld eröffnet. Am Nachmittag landete erstmals eine Transportmaschine auf dem Platz bei Scherkat nördlich von Kabul, das die Nordallianz mit Hilfe des US-Militärs eingerichtet hatte. Damit verfügen die Oppositionstruppen jetzt erstmals über einen eigenen Flugplatz südlich des Hindukusch. Sein Bau hatte vor gut einem Monat begonnen. Nach Angaben der Nordallianz soll er für Landungen von Transportflugzeugen mit humanitärer oder militärischer Ausrüstung genutzt werden. Bisher konnten Waffen und Truppen nur per Hubschrauber oder siebentägiger Autofahrt über den Hindukusch gebracht werden. Bei den US-Angriffen auf Stellungen der Taliban im Norden der afghanischen Hauptstadt Kabul sind Angaben von Mitarbeitern von Hilfsorganisationen zufolge zwischen 200 und 300 Taliban-Kämpfer verletzt worden. Die Opfer würden in Militärhospitälern in Kabul behandelt, sagten die Mitarbeiter am Sonntag in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. Die Mitarbeiter haben Kontakte in die afghanische Hauptstadt, wollten aber ungenannt bleiben. Für Angaben aus den Kampfgebieten in Afghanistan gibt es keine unabhängige Bestätigung. Das US-Militär greift seit mehreren Tagen die Stellungen bei Kabul an, teilweise auch mit B-52-Bombern. Sicherheitsvorkehrungen verschärft Die Mitarbeiter sagten, die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt seien verschärft worden. Militär-Experten schätzten, bei einer solchen Verletztenzahl liege die Zahl der Toten zwischen 30 und 50. "Diese Schätzung bewegt sich am oberen Rand", sagte ein Experte. "Wenn der gezielte Bombenabwurf funktioniert, kann die Zahl der Toten niedriger sein." (APA/Reuters)