München - Lindsay Davenport bezahlte den Gipfelsturm zurück auf Platz eins der Weltrangliste mit einer neuerlichen Knieverletzung. Die US-Amerikanerin musste den Masters-Titel am Sonntag in München ohne Kampf und Endspiel abschreiben. "Es tut mir leid, aber es ist unmöglich für mich zu spielen. Ich habe mir das Knie verdreht und konnte heute Morgen nicht einmal laufen", sagte Davenport. Serena Williams war über den quasi "geschenkten" Triumph glücklich, auch "wenn es schon eine komische Situation ist".Alte Verletzung aufgebrochen Der 1:6,6:4,7:6-Zittersieg im Halbfinale gegen die Belgierin Kim Clijsters hatte Davenport zwar die Rückkehr auf den Tennis-Thron gesichert, aber auch den Titel gekostet wie sich danach heraus stellte. Beim Stande von 5:2 im Tiebreak des dritten Satzes hatte sie sich das Knie verdreht. "Das ist eine alte Verletzung", erklärte sie mit traurigen Augen. Schon Anfang des Jahres hatte sie deshalb zweieinhalb Monate pausieren müssen und dadurch auch die French Open verpasst. Serena gewann bei ersten Antreten "Das ist das schlimmst-mögliche Ende der Saison. Es war heute morgen beinahe unmöglich für mich zu gehen. Ich werde ein Monat lang nicht trainieren können", meinte ein zerknirschte Davenport. Die 20-jährige Serena Williams, die ihr erstes Turnier seit ihrer US-Open-Final-Niederlage gegen ihre Schwester Venus im vergangenen September bestritt, war die große Abräumerin. 750.000 Dollar (829.463 Euro/11,41 Mio. S) Siegesprämie waren ihr sicher, Davenport bekam noch die Hälfte. Noch nie hat eine Spielerin gleich bei ihrem ersten Antreten dieses Turnier gewonnen. Davenport kann sich damit trösten, dass sie am Montag Jennifer Capriati von der Spitze verdrängt. Erstmals kein Finale beim Damen-Masters Es ist das erste Mal, dass das Endspiel beim Saison-Finale der Sanex-WTA-Tour wegen einer Verletzung einer Spielerin nicht stattfinden konnte. Wilfrid Spronk, Geschäftsführer der Olympiapark München GmbH, bedauerte die Entwicklung außerordentlich, nachdem die erstmals in München ausgetragene WM bis zu diesem Zwischenfall sehr erfolgreich verlaufen war. Mit rund 37.000 Zuschauern an den sechs Turniertagen wurde das für das erste Jahr gesteckte Ziel erreicht. (APA/dpa/Reuters)