Belgrad - Das offizielle Belgrad hat die Kosovo-Serben nach einem Bericht des Radiosenders "B-92" aufgerufen, an den Wahlen am 17. November teilzunehmen. Der Aufruf erfolgte am Samstag nach einer gemeinsamen Sitzung der jugoslawischen und serbischen Regierung unter Vorsitz des jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica. Zuvor hatten die jugoslawischen Behörden acht Stunden lang mit Vertretern der UNO-Mission im Kosovo (UNMIK) verhandelt. Kostunica sprach dabei auch mit UNMIK-Chef Hans Haekkerup. Von 22 strittigen Fragen zu Beginn der Verhandlungsrunde am Freitag waren nach Medienberichten am Abend nur noch wenige offen geblieben. Dabei geht es um die Rückkehr einer begrenzten Anzahl jugoslawischer Sicherheitskräfte ins Kosovo, um die Polizei und das Gerichtswesen. Eine Delegation der Kosovo-Serben, die am Freitagabend im jugoslawischen Regierungspalast mit dem UNMIK-Chef über das Schicksal von rund 1.300 entführten Serben gesprochen hat, zeigte sich jedoch unzufrieden mit den Verhandlungsergebnissen. Haekkerup soll lediglich wiederholt haben, dass im Kosovo 1.200 nicht identifizierte Leichname gefunden worden seien. Der Leiter der Delegation der Kosovo-Serben, Simo Spasic, erklärte, dass der UNMIK-Chef nicht bereit gewesen sei, über das Schicksal jener entführten Serben zu sprechen, die noch am Leben sein sollen. (APA)