Brasilia - Die brasilianischen Behörden haben dem illegalen Handel mit Mahagoniholz einen Schlag versetzt. Im nördlichen Urwald- Land Para wurden 7.000 Kubikmeter Holz sichergestellt - ein Rekord, wie Medien am Freitag unter Berufung auf die Umweltschutzbehörde Ibama in Brasilia berichteten. Bei der einwöchigen Aktion sei zwar niemand festgenommen worden. Man wolle die Betreiber der Unternehmen aber ausfindig machen und zur Rechenschaft ziehen, sagte ein Ibama-Sprecher. Bei der Beschlagnahmung habe die Umweltschutzorganisation Greenpeace "logistische Hilfe" geleistet, hieß es. Man habe Beweise, wonach die konfiszierten Hölzer in den nächsten Tagen nach Europa und in die USA verschifft werden sollten. Mahagoni stehe kurz vor dem Aussterben, warnte der Sprecher. Der Chef der Greenpeace-Kampagne zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes, Paulo Adario, sagte, dies gefährde nicht nur die Pflanzen-, sondern auch die Tierwelt von Para. Laut Greenpeace gehen die illegalen Holzhändler sehr professionell vor. Sie setzten für den Holztransport Traktoren, Lkws sowie Schiffe ein und schlügen Straßen in den Urwald. Die Indios bekämen für einen abgeschlagenen Mahagoni-Baum gerade einmal 70 Real (436,2 S), im Ausland werde für das Holz aber bis zu 6.136 Euro/84.426 gezahlt. Brasilia hatte 1996 einen Stopp für die Vergabe neuer Lizenzen für den Abbau und die kommerzielle Ausbeutung des Holzes verhängt. Laut Ibama reduzierte Brasilien in zehn Jahren das genehmigte Mahagoni-Exportvolumen von 150.000 auf 60.000 Kubikmeter pro Jahr. Es wird jedoch eingeräumt, dass rund 80 Prozent der aus Brasilien exportierten Hölzer im Amazonas-Urwald illegal abgeholzt werden. (APA/dpa)