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Foto: APA/dpa/ Rainer Jensen
Gorleben - Mit einem großen Berg Kartoffeln haben die Umweltorganisation Greenpeace und die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg (BI) am Freitag für Stunden das deutsche Atommüll-Zwischenlager Gorleben blockiert. Aus Protest gegen den nächsten Castor-Transport kippten Aktivisten der Umweltgruppen nach eigenen Angaben 30.000 Kilo Kartoffeln vor dem Eingang des Lagers ab. Die Brennelementlager Gorleben GmbH (BLG) erstattete auf Grund des Kartoffelhaufens Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch. Zwei-Stunden-Blockade Auf Transparenten prangerten die Demonstranten Sicherheitsdefizite an: "Atommüll-Lager Gorleben sicher wie eine Kartoffelscheune. Stop Castor!", war darauf zu lesen. Mit Räumfahrzeugen beseitigte die Polizei gut zwei Stunden nach Beginn der Blockade die beiden LKW-Ladungen Kartoffeln. Die Aktion sei friedlich verlaufen, man habe lediglich die Personalien von 14 beteiligten Aktivisten aufgenommen, sagte Polizeisprecher Frank Marold. Mangelnde Sicherheit Greenpeace und die Bürgerinitiative erklärten, sie wollten auf den mangelnden Schutz des Zwischenlagers gegen Flugzeugabstürze hinweisen. Das Lagergebäude sei nicht mehr als ein Sicht- und Regenschutz, sagte BI-Sprecher Mathias Edler. Die Halle drohe bei Flugzeugabstürzen oder gezielten Angriffen wie ein Kartenhaus zusammenzubrechen. Auch die Castor-Behälter seien nicht ausreichend gegen Anschläge geschützt. Beim niedersächsischen Umweltministerium beantragten die BI und Greenpeace eine sofortige Stilllegung des Zwischenlagers. Eine Ministeriumssprecherin bestätigte den Eingang des Schreibens bei der Aufsichtsbehörde in Hannover. (APA/AP)