Aktion blockiert Atommüll-Zwischenlager Gorleben für zwei Stunden
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Gorleben - Mit einem großen Berg Kartoffeln haben die
Umweltorganisation Greenpeace und die Bürgerinitiative
Lüchow-Dannenberg (BI) am Freitag für Stunden das deutsche
Atommüll-Zwischenlager Gorleben blockiert. Aus Protest gegen den
nächsten Castor-Transport kippten Aktivisten der Umweltgruppen nach
eigenen Angaben 30.000 Kilo Kartoffeln vor dem Eingang des Lagers ab.
Die Brennelementlager Gorleben GmbH (BLG) erstattete auf Grund des
Kartoffelhaufens Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch.
Zwei-Stunden-Blockade
Auf Transparenten prangerten die Demonstranten Sicherheitsdefizite
an: "Atommüll-Lager Gorleben sicher wie eine Kartoffelscheune. Stop
Castor!", war darauf zu lesen. Mit Räumfahrzeugen beseitigte die
Polizei gut zwei Stunden nach Beginn der Blockade die beiden
LKW-Ladungen Kartoffeln. Die Aktion sei friedlich verlaufen, man habe
lediglich die Personalien von 14 beteiligten Aktivisten aufgenommen,
sagte Polizeisprecher Frank Marold.
Mangelnde Sicherheit
Greenpeace und die Bürgerinitiative erklärten, sie wollten auf den
mangelnden Schutz des Zwischenlagers gegen Flugzeugabstürze
hinweisen. Das Lagergebäude sei nicht mehr als ein Sicht- und
Regenschutz, sagte BI-Sprecher Mathias Edler. Die Halle drohe bei
Flugzeugabstürzen oder gezielten Angriffen wie ein Kartenhaus
zusammenzubrechen. Auch die Castor-Behälter seien nicht ausreichend
gegen Anschläge geschützt. Beim niedersächsischen Umweltministerium
beantragten die BI und Greenpeace eine sofortige Stilllegung des
Zwischenlagers. Eine Ministeriumssprecherin bestätigte den Eingang
des Schreibens bei der Aufsichtsbehörde in Hannover. (APA/AP)
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