Wien - Die Kabarettistin Andrea Händler und die Schauspielerin und Regisseurin Viktoria Schubert widmen sich am Dienstag (6. 11.) bei der Uraufführung von "Handicap" im Bar&Co-Bereich des Theaters Drachengasse sozialen Fragen. Das Stück der österreichischen Autorin Michaela Ronzoni dreht sich in einem Dialog zwischen einer Vertragsärztin und einer um Erhöhung des Pflegegelds ihres geistig behinderten Bruders bemühten Frau um den alltäglichen Umgang mit Behinderung. Die Einnahmen der Premiere sollen dem Caritas Behindertenheim am Himmel und dem Verein Balance zu Gute kommen. Während der Spielzeit des Stücks (Regie: Stefan Weber) werden Bilder von behinderten Kindern dieser beiden Vereine ausgestellt. Diese Werke werden am 21. 11. (21.30 Uhr) im Anschluss an die Vorstellung versteigert. Das Stück spielt einen Tag vor Weihnachten in einer Pensionsversicherungsanstalt: Kurz vor Büroschluss bringt eine Antragstellerin bei der Vertragsärztin Amtmann einen nach geltender Gesetzeslage nicht positiv behandelbaren Antrag auf Pflegegeld-Erhöhung ein. Die "Paragrafenwirklichkeit" der Vertragsärztin und die Realität gelebter Behinderung stehen einander gegenüber. Es entspinnt sich ein Dialog von Pflegegeld zu sehr persönlichen Fragen und Antworten über Krankheit und Behinderung, der letztendlich die Ärztin an ihrem bisherigen Lebensweg zweifeln lässt. Ronzoni wurde 1962 in Wien geboren, wo sie als Autorin lebt. Mehrere ihrer Stücke, darunter "Slacker" und "Späte Worte" (über ein fiktives Treffen zwischen Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal), kamen in den letzten Jahren zur Uraufführung. Händler (Jahrgang 1964) ist als Kabarettistin (zuletzt "Notstand), ehemaliges "Schlabarett"-Mitglied und (Film-)Schauspielerin bekannt. Schubert, Jahrgang 1962, war von 1987 bis 1999 Ensemblemitglied des Wiener Volkstheaters und arbeitet auch im Theater in der Josefstadt. 1989 wurde sie mit dem Karl Skraup Preis ausgezeichnet. Seit 1994 ist sie auch als Regisseurin tätig. (APA)