Wien - Massiver Widerstand gegen Pläne des Konsumentenschutzministers, den Verein für Konsumenteninformation (VKI) aus dem Einfluss der Sozialpartner heraus zu führen, kommt von den Sozialpartnerspitzen selbst. Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl ist dagegen, die Sozialpartner hier herauszudrängen. Dass man die Sozialpartner ja immer wieder brauche, wenn es darum gehe, "die Kohlen aus dem Feuer zu holen", sei zuletzt auch bei der "Abfertigung-neu" bewiesen worden, sagte Leitl.Tumpel insistiert Unabhängigkeit Arbeiterkammerpräsident Herbert Tumpel sagte am Freitag, er halte es für wichtig, dass der VKI in seiner Tätigkeit unabhängig bleibe. Regierungsunabhängige Verbraucherschutzorganisationen seien auch auf der europäischen Ebene die einzigen, die anerkannt würden. Zum vom Justizminister erwähnten Reformbedarf des VKI sagte Tumpel in einem ORF-Interview, jede Institution müsse sich immer wieder den Gegebenheiten anpassen. Wichtig sei, dass der VKI auch in Zukunft gute Tests mache und für die Verbreitung der Ergebnisse sorge. Glatz: "Vereinskonstruktion nicht ideal" AK-Konsumentenschützer Harald Glatz, seit dem Rücktritt des bisherigen VKI-Obmanns Harald Ettl neuer Präsident des Konsumentenschutzforums, hielte "eine Vereinskonstruktion mit weiteren Mitgliedern nicht ideal", der VKI würde damit an "Flexibilität und Geschwindigkeit" verlieren, befürchtet Glatz. Das wäre "kontraproduktiv", wie er zur APA meinte. Eine Hereinnahme etwa der Autofahrerklubs, des Seniorenbundes oder der Umweltschutzverbände hält der neue VKI-Obmann zwar für "diskussionswürdig", er selbst plädiert jedoch für eine "schlanke Organisation". (APA)