In den Herbst startet das Theater mit beschränkter Haftung bürgerlich - neurotisch mit der Uraufführung des Stückes "Die Nachbarin" von Zorica Radakovic (Preisträgerin des Dramenwettbewerbes für Post-Yugoslawien): Das Mühen von vier Freundinnen, lästige Kriege und Umbrüche zu ignorieren, um die Fassade der Normalität aufrecht zu erhalten, scheitert letztlich. Das Stück Ein delikates Stück, ein subtiles Drama um vier Freundinnen, bürgerlichen Stadtneurotikerinnen mit ihren Lebenslügen und Vorurteilen, mit aller diesem Sujet potentiell innewohnenden Komik. Zagreb in den 90er Jahren. Man versucht die Kriege und die untergrundigen Beben gesellschaftlicher Umbrüche zu verdrängen, die Fassade von Normalität aufrecht zu erhalten. Doch die Hauptperson Vjera gerät zunehmend in Panik ob der sich ihr offenbarenden Unzuverlässigkeit, ja Auflösung sozialer Beziehungsnetze. Ihre Hilflosigkeit entlädt sich in einer scheinbar unbegreiflichen, völlig irrationalen Tat. Sie erschießt aus nichtigem Anlaß ihre Nachbarin, eine primitive Person, eine "unpolitische" Mitläuferin, die den Notwendigkeiten des Alltags nicht nur ergeben ist, sondern diese –auch in Krisenzeiten – bravourös zu meistern vermag. mit Susanne Altschul, Sylvia Eisenberger, Evelyn Fuchs, Robert Hauer – Riedl, Irene Colin, Elfriede Schüsseleder Regie: Johanna Tomek Bühnenbild: Werner Schönolt Kostüme: Evelyn Luef Musik: Paul Winter Die Autorin Geb. 1963 ist Zorica Radakovic in Sinj. Sie ist Mitglied der Association of Croatian Writers sowie des kroatischen PEN-Clubs. Radakovic eröffentlichte bereits 4 Gedichtbände, schreibt Prosa, Essays , Kritiken, Hörspiele und Theaterstücke (u.a.“the drill“). Die Schriftstellerin arbeitet ausserdem als Journalistin. (red)