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London - Die Erkenntnisse über den Wüstenkäfer in Namibia, der auf seinem Rücken Tautropfen sammelt, könnten nach Ansicht britischer Forscher das Trinkwasserproblem in Dürregebieten mindern helfen. Wie die britische Fachzeitschrift "Nature" in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet, hat der Käfer, der in der südwestafrikanischen Republik Namibia lebt, auf seinem Rücken mikroskopisch kleine Einbuchtungen und Erhebungen. Mit deren Hilfe kann er die Feuchtigkeit des Morgennebels sammeln und in Tropfen zum Mund leiten. Nach Angaben der Biologen Andrew Parker und Chris Lawrence sind die Erhebungen auf dem Rücken des Käfers weich, aber nicht wachshaltig, weshalb sich dort die Wassermoleküle des Nebels sammeln können. Anschließend bilden sich Tröpfchen, die in die Dellen rollen, sobald sie größer geworden sind. Sobald sich dort mehrere Tröpfchen gesammelt haben, läuft der gesammelte Morgentau als Tropfen über den Rücken des Käfers zum Mund. So überlebt das Tier die glühende Hitze in der Wüste Namib, wo der Morgennebel die einzige Wasserquelle ist. Durch die optimale Struktur der Rückenoberfläche verliert der Käfer kein Wasser durch Wind oder Verdunstung. Die britischen Forscher gehen davon aus, dass die Erkenntnisse über den Käfer neue Möglichkeiten für die Trinkwassergewinnung eröffnen könnten. So könnten Zeltplanen mit einer ähnlichen Struktur wie der Käfer-Rücken versehen und zum Wassersammeln genutzt werden. (APA)