Auf Grund der unsicheren Lage in der Touristikbranche steht der Reise-Verkaufssender Via1 vor dem Aus. Der erste von inzwischen vier Anbietern von Reisen im Fernsehen in Deutschland hat eigenen Angaben zufolge bereits am Montag das Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Hamburg beantragt. Zuvor seien Verhandlungen mit potenziellen Investoren gescheitert, sagte Via1-Geschäftsführer Gunter Holzschuh am Mittwoch.

Gespräche mit Investoren

Es sei aber noch nicht entschieden, ob Via1 vom Markt verschwinden werde. Es werde weitere Gespräche mit Investoren geben. Den Finanzbedarf wollte Holzschuh nicht nennen. Via1 hatte seit Gründung im vorigen Jahr wie alle anderen Reisesender bislang Verluste geschrieben. Als Hauptgrund für die prekäre Lage nannte Holzschuh die Folgen der Anschläge in den USA vom 11. September.

Insolvenz bei Via1

Bisher hatte Via1 unter anderem mit dem Reisekonzern Thomas Cook, den Fernsehsendern RTL und n-tv kooperiert. RTL New Media hatte sich allerdings Mitte Oktober bereits aus der Via1-Muttergesellschaft zurückgezogen. Von einer Insolvenz bei Via1 wären direkt oder indirekt rund 50 Beschäftigte betroffen.

Der im Juni gestartete gleichnamige deutsche Ableger, an dem der Touristikkonzern Preussag mit 25 Prozent beteiligt ist, bestätigte die Buchungsrückgänge nach dem 11. September.

Der zur Kirch-Gruppe gehörende Sender Neun Live will mit "Sonnenklar" im nächsten Frühjahr wie TV Travel ein Vollprogramm anbieten. (APA)