Forschung & Geschlecht
Frauen haben in punkto Alterswissenschaften die Nase vorn
Universität Graz zeichnete die Arbeiten von sechs Wissenschaftlerinnen aus
Graz - Im Bereich der Alterswissenschaften haben Frauen
eindeutig die Nase vorne. Am Mittwoch wurden in Graz sechs
Wissenschafterinnen, die sich in ihrer Forschungsarbeit dem Wohl
alter Menschen verschrieben haben, mit Preisen der Universität Graz
ausgezeichnet. Die so genannten "Paul Petry - Preise für
Alterswissenschaften" in der Gesamthöhe von 60.000 Schilling ergingen
an Elisabeth Grünberger, Marlis M. Knill, Regina Reßler, Petra
Schwingenschuh, Renate Wieser und Felicitas Zehetner.
Die ausgezeichneten Arbeiten kommen aus verschiedenen
wissenschaftlichen Disziplinen: So wurden zwei Abschlussarbeiten für
den österreichweit einzigartigen Grazer Universitätslehrgang für
Interdisziplinäre Gerontologie ebenso prämiert wie Forschungsprojekte
aus dem EDV-Bereich oder der Theologie.
Die Abschlussarbeiten
Marlis M. Knill hat am Institut für Psychologie über die
Aktivierung und Reaktivierung von sozialen Netzwerkstrukturen als
Schutzfaktor gegen Depressionen bis hin zum Selbstmordgedanken
geforscht.
Wie betreutes Wohnen am Bauernhof ablaufen könnte hat
Regina Reßler in ihrer Diplomarbeit am Institut für Soziologie
beschäftigt. Petra Schwingenschuh wurde für ihre computergestützte
Ganganalyse bei PatientInnen mit Morbus Parkinson ausgezeichnet.
Möglichkeiten der Reflexion kirchlicher Altenarbeit in der Diözese
Graz-Seckau standen im Mittelpunkt der Forschungsarbeit von Renate
Wieser am Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie.
Über die Therapie und Förderaufenthalte von Alzheimer-Demenzkranken
und ihre betreuenden Angehörigen hat Felicitas Zehetner ihre nun
prämierte Abschlussarbeit für den Universitätslehrgang
Interdisziplinäre Gerontologie verfasst.
Ihre Lehrgangskollegin Elisabeth Grünberger wurde für ihre Arbeit über Möglichkeiten der
psychosozialen Beratung und Psychotherapie im Alter ausgezeichnet.
Der Paul Petry-Preis
Der Paul Petry-Preis ist nach dem wichtigsten Förderer der
Alterswissenschaften an der Uni Graz benannt. Der aus Köln stammende
Architekt, der sich zeitlebens mit der Errichtung altersgerechter
Architektur beschäftigt hat, kam über die Grazer Technische
Universität in Kontakt mit der Grazer Universität und ihren
Bemühungen im Bereich der Alterswissenschaften. Durch die
finanziellen Zuwendungen des Architekten, der 1999 unerwartet
verstarb, wurde an der Grazer Universität sowohl der Start des
Universitätslehrganges Interdisziplinäre Gerontologie als auch die
Auszeichnungen die seither aus der Paul-Petry Stiftung gespeist
werden, ermöglicht. Die in diesem Jahr zum dritten Mal vergebenen
Preise zeichnen die besten wissenschaftlichen Arbeiten aus den
verschiedensten Fachgebieten zum Thema Alterswissenschaften aus.(APA)