Wien - An der Universität Wien startet derzeit ein dreijähriges Mentoring-Projekt zur Förderung von Frauen im Hochschulbereich. 41 Dissertantinnen, Post-docs und Habilitandinnen nehmen an dem in dieser Form erstmals in Österreich durchgeführten Projekt teil.Die MentorInnen Die MentorInnen, elf renommierte Professorinnen und Professoren an der Uni Wien, sollen den jungen Wissenschafterinnen Zugänge zum Wissenschaftsbetrieb und zu den Netzwerken der scientific community öffnen und sie in der Planung ihrer wissenschaftlichen Laufbahn unterstützen. "Wir hoffen, mit diesem Programm ein wirksames Instrument zur Frauenförderung an der Uni Wien entwickelt zu haben," so Vizerektorin Gabriele Moser. Als Finanziers konnte sie gemeinsam mit dem Projektzentrum für Frauenförderung den Europäischen Sozialfonds und das Bildungsministerium gewinnen. Sie unterstützen das Projekt mit rund 2,4 Millionen Schilling. Netzwerk und Förderbeziehung Durch das Projekt sollen Möglichkeiten für junge Wissenschafterinnen forciert werden, sich in der Wissenschaft zu verankern. "Zahlreiche Studien belegen, dass einer der Gründe für die bestehende Unterrepräsentanz von Frauen in höheren wissenschaftlichen Positionen der Ausschluss aus informellen Netzwerken und Förderbeziehungen ist," erklärt Evi Genetti, operative Projektleiterin des Programms. "Denn für eine wissenschaftliche Karriere sind neben einem angemessenen Leistungsnachweis vor allem auch Beziehungen zu Personen ausschlaggebend, welche wichtige Kontakte und Informationen vermitteln und Empfehlungen abgeben," so die Expertin weiter. Bewerbungen 109 Bewerbungen sind für das Programm in der ersten Pilotphase eingelangt. Dies zeigt, wie die beiden Projektkoordinatorinnen, Herta Nöbauer und Waltraud Schlögl betonen, wie groß das Interesse und der Bedarf ist. Im September wurden die teilnehmenden Mentees anhand von spezifischen Auswahlkriterien ausgewählt und die Mentoring-Gruppen zusammengestellt. Derzeit werden die Trainings der Mentees und MentorInnen von einem erfahrenen Coaching-Team durchgeführt. Die konkreten Mentoring-Beziehungen beginnen im Dezember. sozialwissenschaftliche Betreuung Das Pilotprojekt wird während der gesamten Laufzeit von einem erfahrenen sozialwissenschaftlichen Forschungsteam evaluiert. Dabei sollen die Ergebnisse, Erfolge und eventuell auftretende Probleme im Sinne einer Qualitätssicherung überprüft und dokumentiert werden. Die Ergebnisse der Evaluation sollen als Grundlage für zukünftige Mentoring-Projekte dienen. "Wir hoffen, das Wiener Projekt als Modell für Mentoring-Initiativen an österreichischen Hochschulen weiter empfehlen zu können. Je mehr Mentoringprogramme, desto besser für die Frauen," zeigt sich Vizerektorin Moser zuversichtlich. (red)