Eines der ersten Zeichen des Alterns ist es, wenn man sich vergangene Zeiten wieder zurückträumt. Wenn also gleich drei Shops einer als "jung" etikettierten Zone der Stadt ein Fest machen, von dem einer der Veranstalter - der Möbelhändler Harry Bichler - sagt, man veranstalte es unter anderem, "weil wir uns die 60er-Jahre zurückwünschen", läge es nahe, dem jungen Viertel zu attestieren, auch schon in die Jahre gekommen zu sein. In die nämlich, in denen man sich auch eigene Jugendlichkeit so gerne bestätigen lässt. Andererseits betreibt Bichler mit seinem Kumpel Ernst Hahnbauer in der Schleifmühlgasse im seit ein paar Jahren so angesagten Freihausviertel den "Rauminhalt": Ein Möbelgeschäft, das sich auf Retro-Produkte spezialisiert hat. Knapp nebenan verkauft "Flo" just "nostalgische Mode", und dazwischen schnippeln die Friseurlehrlinge von "Pivot Point" halt auch lieber an Beatlesköpfen als an Technoglatzen. Und das Publikum, das Donnerstagabend die von den drei Geschäften abgehaltene "Return to Barbarella"-Nacht besuchte, hatte weder stilistisch noch akustische Bedenken. Auch wenn für viele Gäste und Akteure - etwa das Retro-Model Irina Atanasoski (Bild) - Jane Fonda heute nur mehr eine Figur aus einer Epoche lang vor unserer Zeit ist. (rott) (DER STANDARD, Printausgabe, 6.10.2001)