Headhunter umgibt etwas Geheimnisvolles. Sie verraten anfangs weder, wie man in ihre Kartei gekommen ist, noch in wessen Auftrag sie anrufen. Ihr Anruf schmeichelt - aber nur, solange die Stellenofferte sich vom Gehalt und der Qualifikation her als passend erweist. Und diese Vorarbeit bereitet viel Mühe. Die weltweit führende Personalberatung Korn/Ferry hat ihr verschwiegenes Top Level- Geschäft mit Online-Plattformen für alle Wechselwilligen demokratisiert. Korn/Ferry bedient mit futurestep den österreichischen Markt. Die Berater nutzen Suchsoftware zum "Matchen", dem Abgleich von Kandidatenprofilen und offenen Stellen. Sind Übereinstimmungen vorhanden, bekommt der Kandidat ein e-Mail. Und es liegt an ihm, ob er die Spur weiter verfolgt. Wenn ja, geht es klassisch - offline - weiter: Mit einem Gespräch zwischen Bewerber und Berater. Den Kandidaten werden für ihre Mitarbeit einige Bonbons geboten: Neutrale Beratungsgespräche, Newsletter, Chatrooms mit Führungskräften, Zugriff auf exklusive Stellenangebote und - wenn gewünscht - kontinuierliche Karrierebegleitung über mehrere Jahre. Karrieretyp-Analyse

Bei Futurestep bekommt der Bewerber auf Eingabe des Profils sogar eine Analyse seines Karrieretyps. Und obwohl für die Eingabe eine geschlagene Stunde veranschlagt wird, hat Hermann Holzer-Söllner*, Geschäftsführer Futurestep in Österreich über 16.000 Kandidaten im System. "Das Spektrum reicht von Einsteigern mit zwei Jahren Berufserfahrung bis zu Mittvierzigern. Das Jahreseinkommen bewegt sich zwischen 600.000 bis zwei Millionen Schilling", erklärt Holzer-Söllner. Vor zwei Jahren ging das Unternehmen mit großen Imagekampagnen an den Start. Laut Holzer-Söllner können inzwischen 80 Prozent der zu besetzenden Stellen mit Kandidaten aus dem Datensystem abgedeckt werden. Aber ganz ohne die klassischen Instrumente wie Zeitungsinserate und persönliche Ansprache geht es nicht. "Sie kommen vor allem zum Zug, wenn ein Unternehmen viele Stellen gleichzeitig besetzen will oder in einem der 'weißen Flecken' Österreichs angesiedelt ist, etwa in Kärnten oder Tirol", erklärt Holzer-Söllner. (DER STANDARD, Print-Ausgabe)