Letzte Woche suchte ich meine Lieblingskolumnistin Elfriede Hammerl im profil vergeblich. Auch mehrmaliges Durchblättern konnte an dem Sachverhalt nichts ändern. "War denn auch die "feministische Betrachtung" innerhalb eines österreichischen Nachrichtenmagazins dem Terror in den USA zum Opfer gefallen?" – Eine Nachfrage bestätigte den Verdacht. "Die Kolumne von Frau Hammerl musste auf Grund der aktuellen Ereignisse in den USA ein Mal leider entfallen. Im kommenden Heft (1. Oktober) werden Sie aber wieder eine Kolumne von ihr lesen können. Mit freundlichen Grüßen Eva Streng, Sekretariat Chefredaktion profil." Aha! In Zeiten von "Amerikas neuem Krieg" (CNN) ist natürlich für die Kolumne einer Frau, die ohnedies nur über falsches Feminismusverständnis meckert und nicht müde wird, ungleiche Lohnverhälnisse anzukreiden, kein Platz. Politische Fehlentscheidung Denn Krieg ist erstens Männersache, und die müssen natürlich Stellung beziehen (auch wenn sie nicht immer eine haben). Und selbst im salon raftl wurde über die vom Ereignis des 11. September betroffene Wichtigkeit wie etwa über die Habsburgs und Modedesigner berichtet - relevant, relevant! Nicht wichtig hingegen eine Kolumne, die Themen aufzeigt, die ohnedies viel zu wenig Platz in der Medienlandschaft haben. Eine politische Fehlentscheidung, die eine sehr bedenkliche Botschaft impliziert - denn im profil im Zeichen von "100 Seiten über die Folgen des Terrors" hätten auch andere Berichte verschoben werden/ausfallen können. Denn auch nach dem "11. September" gibt es ungleiche Lohnverhälnisse und ein falsches Feminismusverständnis" – Vermutlich auch in der profil-Redaktion. (pd)