Tallinn/Pärnu - Die Zahl der Toten durch gepanschten
Alkohol in Estland ist auf 60 gestiegen. Zehn Tage nach Bekanntwerden
der ersten Fälle in Pärnu und Umgebung teilte Polizeisprecher Indrik
Raudjelk am Mittwoch mit, dass noch weitere 60 Menschen im
Krankenhaus der estnischen Hafenstadt mit Methanolvergiftungen
behandelt werden. Inzwischen seien bereits rund 400 Wohnungen
durchsucht und zwölf Tatverdächtige festgenommen worden.
Senkung der Alkoholsteuern wird erwogen
Die mutmaßlichen Täter sollen als Mitglieder eines Verbrecherrings
für Herstellung und Vertrieb der mit Methylalkohol vergifteten
Getränke verantwortlich sein. In der Hauptstadt Tallinn wird jetzt
eine Senkung der Alkoholsteuern erwogen, um den Schwarzhandel mit
Schnaps einzudämmen. Er macht nach amtlichen Schätzungen 40 Prozent
des estnischen Alkoholumsatzes aus. (APA/dpa)